Ein Harnverlust wird in der Medizin auch als Harninkontinenz bezeichnet. So gelingt es dem Betroffenen dieser Krankheit nicht, den Urin längerfristig in der Harnblase zu speichern bzw. selbst den Zeitpunkt des Wasserlassens zu bestimmen.
Eine derartige Harninkontinenz kann dabei eine Vielzahl von Ursachen haben. So kann zunächst schlicht eine sogenannte überaktive Blase vorliegen. Diese äußert sich wiederum durch eine sensorische oder motorische Dranginkontinenz.
Bei ersterem ist die Blase organisch betrachtet eigentlich nicht vollkommen gefüllt bzw. überfüllt. Jedoch sind die Rezeptoren, die den Füllungszustand messen sollen, durch Krankheiten oder strukturelle Veränderungen gestört. Es kommt daraufhin zu einer unwillentlichen Leerung der Blase, da der Organismus denkt, diese wäre bereits überfüllt.
Bei der motorischen Dranginkontinenz ist wiederum die Harnmuskulatur gestört, weshalb es zu spontanen Kontraktionen dieser kommen kann, was die Blasenentleerung zur Folge hat.
Daneben kann noch die sogenannte Stressinkontinenz auslösend wirken. Bei dieser führen körperliche Aktivitäten zu einem Harnverlust, wobei zwischen drei Schweregraden differenziert wird.
Bei einer Reflexinkontinenz sind wiederum jene Gebiete des Gehirns zerstört, die für die Unterdrückung des Harnaktivitätsimpulses verantwortlich sind.
Letztlich ist noch die Überlaufinkontinenz zu nennen. Bei dieser liegen strukturelle Veränderungen des Gewebes vor, welche wiederum zu Ablaufstörungen und Blockaden führen. Das Ergebnis ist der Kontrollverlust und damit Harnverlust.
Unkontrollierter Harnverlust kann derzeit nur bedingt behandelt werden. So hängen die Behandlungsmöglichkeiten, beispielsweise in Form einer Operation oder Medikamentenvergabe, natürlich auch von der Ursache des Harnverlustes ab.
Kann ein Harnverlust auf Dauer nicht unterbunden werden, so werden in der Regel Katheter oder Windeln eingesetzt, um den austretenden Urin abzufangen.
Hinweis: Die unter www.krankheiten-portal.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.