Sehnenscheidenentzündung Entzündung der Sehnenscheide

Büromenschen sind besonders gefährdet
Büromenschen sind besonders gefährdet © Alliance - www.fotolia.de

Eine der häufigsten Sehnenerkrankungen ist in der heutigen Zeit die Sehnenscheidenentzündung, die meistens im Handgelenk auftritt. Betroffen sind dabei vor allem am Computer beschäftigte Menschen sowie Masseure und Musiker (u.a. Pianisten).

Die Sehnenscheidenentzündung wird medizinisch als Tendovaginitis bezeichnet und ist mittlerweile auch als Berufskrankheit anerkannt.

Eine besondere Erkrankung betrifft die Daumensehnen und heißt Tendovaginitis stenosans de Quervain.

Bei der Sehnenscheidenentzündung handelt es sich um eine Überbelastung der Sehnenscheide aufgrund häufiger wiederholender Bewegungen, so dass sie sich aufraut und entzündet. Auch Infektionen können die Ursache einer Sehnenscheidenentzündung sein.

Sie kann, wenn keine rechtzeitige Behandlung erfolgt, chronisch werden.

Ursachen Ursachen einer Sehnenscheidenentzündung

Die oft wiederholenden Bewegungen am Computer fördern eine Sehnenscheidenentzündung
Die oft wiederholenden Bewegungen am Computer fördern eine Sehnenscheidenentzündung © ArTo - www.fotolia.de

Durch übermäßige mechanische Reibungen wird die Sehnenscheide aufgeraut und kann sich dann entzünden. Ein Grund dafür kann die Arbeit am Computer sein, besonders Schreibkräfte sind davon betroffen, aber auch andere monotone Bewegungen, beispielsweise auch beim Hanteltraining, Klavierspielen oder Gitarrespielen, können zu einer Sehnenscheidenentzündung führen.

Weiterhin sind als Ursache auch Infektionen oder Gelenkerkrankungen möglich.

Symptome Symptome einer Sehnenscheidenentzündung

Handgelenkschmerzen treten auf
Handgelenkschmerzen treten auf © horillaz - www.fotolia.de

Starke ziehende oder stechende Schmerzen im Handgelenk sind ein typisches Zeichen für eine Sehnenscheidenentzündung. Dazu kommt ein deutliches Knirschen im Gelenk.

Die entzündende Stelle ist gerötet und angeschwollen. Bei der chronischen Entzündung kommt es auch zu knotigen Verdickungen.

Diagnose Feststellen einer Sehnenscheidenentzündung

Der Arzt untersucht das Handgelenk
Der Arzt untersucht das Handgelenk © JPC-PROD - www.fotolia.de
Klassifikation nach ICD-10
  • M65: Synovitis und Tenosynovitis
  • M65.0: Sehnenscheidenabszess
  • M65.1: Sonstige infektiöse (Teno-)Synovitis
  • M65.2: Tendinitis calcarea
  • M65.3: Schnellender Finger
  • M65.4: Tendovaginitis stenosans [de Quervain]
  • M65.8: Sonstige Synovitis und Tenosynovitis
  • M65.9: Synovitis und Tenosynovitis, nicht näher bezeichnet

Aufgrund der Krankengeschichte (Anamese) und des typischen Beschwerdebildes kann der Arzt eine Sehnenscheidenentzündung feststellen. Außerdem ist oftmals ein knirschendes Geräusch bei der Bewegung zu hören und die entzündete Stelle schmerzt beim Druck darauf.

Zusätzlich kann eine Röntgenuntersuchung Klarheit schaffen sowie eine Blutuntersuchung auf Entzündungsmarker.

Sind der Harnsäurespiegel bzw. die Rheumafaktoren erhöht, kann dies ebenfalls für eine Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) aufschlussreich sein.

Therapie Behandlung einer Sehnenscheidenentzündung

Ruhigstellen des Handgelenks mit einer Bandage
Ruhigstellen des Handgelenks mit einer Bandage © sunnychicka - www.fotolia.de

Zuerst wird die entzündete Stelle zum Abklingen der Entzündung gekühlt. Außerdem muss das entzündete Gelenk ruhig gehalten werden, manchmal wird eine Gipsschiene oder Bandage angelegt.

Antirheumatika (NSAR) werden gegen die Schmerzen und die Entzündung verschrieben, wobei kortisonhaltige Präparate und Salben gegen die Schmerzen und die Schwellung helfen. Bei akuten starken Schmerzen kann auch ein Mittel direkt in die Nähe des Nervs gespritzt werden.

Sollte als Ursache eine Infektion die Entzündung ausgelöst haben, so muss zuerst der Erreger ermittelt und dann mit Antibiotika behandelt werden.

Als letzte Möglichkeit, die aber bei nur schwerwiegenden Fällen eingesetzt wird, ist die Operation zu nennen. Hierbei wird die verengte Sehnenscheide aufgespalten und sorgt damit für Entlastung.

Verlauf Verlauf einer Sehnenscheidenentzündung

Bei entsprechender Behandlung heilt eine Sehnenscheidenentzündung gut aus
Bei entsprechender Behandlung heilt eine Sehnenscheidenentzündung gut aus © JSB31 - www.fotolia.de

Wenn bei einer Sehnenscheidenentzündung keine anderen Ursachen als die typischen vorliegen, beispielsweise eine Rheumatische Erkrankung, sind die Heilungschancen bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung gut. Dabei sollte der Betroffene die Ursachen, d.h. die Überbelastung durch die Tätigkeit, vermeiden, so dass eine erneute Erkrankung nicht auftreten kann.

Wenn die Behandlung zu spät oder überhaupt nicht erfolgt, ist eine chronische Sehnenscheidenentzündung als Folgeerscheinung nicht auszuschließen oder es kann auch zu einem "Schnellenden Finger" kommen.

Prävention Vorbeugen einer Sehnenscheidenentzündung

Vorbeugung durch Optimieren der Schreibhaltung am Computer
Vorbeugung durch Optimieren der Schreibhaltung am Computer © Suprijono Suharjoto - www.fotolia.de

Um die mechanische Reizung bzw. Reibung zu mindern, empfehlen sich nachfolgende Mittel zur Vorbeugung:

  • Bei verstärkter Tätigkeit am Computer kann ein Polster vor der Tastatur die Handgelenke entlasten. Außerdem sollte die Tastatur flach auf dem Tisch aufliegen, so dass eine gerade Stellung der Hände möglich ist.
  • Weiterhin sollten häufiger Pausen bei anhaltenden monotonen Bewegungen gemacht werden.
  • Bei starken Belastungen nicht das Aufwärmen und die nötigen Dehnübungen vergessen.
  • Wenn es irgendwie möglich ist, sollten monotone Bewegungen vermieden werden.
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