Im Falle eines Interessensverlusts nimmt die Anteilnahme des Menschen an seiner gesamten Umwelt spürbar ab. So geht die Faszination und Begeisterung für angenehme Tätigkeiten ebenso verloren wie die Aversion gegen jene Aspekte des Lebens, die eigentlich als negativ und trist empfunden werden. Stattdessen stumpft die betroffene Person regelrecht ab und spult den Alltag quasi herunter.
Ein solcher Interessensverlust betrifft auch elementare Triebe, welchen beispielsweise der Sexualtrieb zuzuordnen ist. Es kommt demnach zu einem teils ausgeprägten Libidoverlust.
Starke Ausprägungen des Interessensverlust wirken sich zudem negativ auf das soziale Umfeld der Person aus. Aufgrund des hohen Grades an Inaktivität können Partnerschaften und Freunde verloren gehen, da mit diesen keinerlei Freizeitaktivitäten mehr getätigt werden.
Als Auslöser kommen allen voran Depressionen in Frage. So ist bei Depressionen der Interessensverlust, der von einer starken Gleichgültigkeit begleitet wird, ein Hauptsymptom. In diesem Zusammenhang machen sich neben dem Interessensverlust auch eine erhöhte Passivität sowie Angst- und Verzweiflungszustände bemerkbar.
Die Depression kann wiederum in einer reinen Form auftreten, bei welcher eine depressive Phase temporär begrenzt auftritt, um dann wieder abzuklingen bis der normale psychische Zustand erreicht ist. In seltenen Fällen treten auch dauerhafte Depressionen auf, welche keinerlei Intensitätsschwankungen unterliegen.
Daneben kann sich der Interessensverlust auch im Zuge der sogenannten bipolaren Erkrankung bemerkbar machen. Bei dieser wechseln sich in unregelmäßigen Abständen Phasen erhöhten Antriebs und starker Passivität ab, welche als manische und depressive Phasen bezeichnet werden.
Sollte der Verdacht bestehen, dass der Interessensverlust durch eine psychische Erkrankung bedingt ist, so sollte sich in ärztliche Behandlung begeben werden. In der Folge kann es dann zu verhaltenstherapeutischen oder medikamentösen Therapiemaßnahmen kommen.
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