Die Amöbenruhr ist eine infektiöse Darmerkrankung, die durch einzellige tierische Kleinlebewesen hervorgerufen wird.
Die Amöbenruhr ist vorwiegend in den tropischen Ländern, aber auch in Ägypten, den Mittelmeerländern und in manchen Gegenden Nordamerikas zu finden. Die Erreger, die Ruhramöben, können sich auch außerhalb des menschlichen Körpers aufhalten, beispielsweise im Wasser und Staub, wo sie sich wochen- und monatelang am Leben erhalten.
Die Ansteckung geschieht durch verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel und die Inkubationszeit liegt zwischen ein paar Tagen und 3-4 Wochen.
Bei der Amöbenruhr gibt es zwei Arten, zum einen die harmlose Minutaform und die schwerwiegende Magnaform, die auch andere Organe befällt.
Jährlich sterben zirka 100.000 durch die Amöbenruhr.
Die Amöbenruhr darf nicht verwechselt werden mit der Bakterienruhr, die durch stäbchenförmige Erreger hervorgerufen wird.
Die Amöbenruhr wird durch den Erreger Entamoeba histolytica (Zysten) hervorgerufen und geschieht meistens über verunreinigte Lebensmittel.
Im Darm werden entweder Minutaformen oder Magnaformen aus den Zysten entwickelt und die Zysten werden von den erkrankten Personen mit dem Kot ausgeschieden. Aber in der Umwelt bleiben sie monatelang weiterhin infektiös.
Bei der Magnaform kann die Darmwand durchdrungen werden und somit andere Organe befallen.
In der Minutaform sind keinerlei Symptome festzustellen, aber die Erkrankten scheiden die Zysten aus und diese sind dann wiederum Überträger.
Die ersten Krankheitszeichen der Amöbenruhr sind
Aber danach stellen sich
Fieber tritt bei nur 40 Prozent der Erkrankten auf und nur selten wird aus der akuten Erkrankung eine chronische, wobei sie dann oftmals mit anderen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerose oder Morbus Crohn, verwechselt wird.
Häufig kommt es aber zu einer Eiteransammlung in der Leber (Leberabzess), was Schmerzen im rechten Oberbauch verursacht. Dabei kommt es auch zu Fieber. In sehr seltenen Fällen können auch die Blase, das Herz und das Gehirn davon betroffen sein.
Die Amöbenruhr wird schon aufgrund des allgemeinen Krankheitsbildes, Durchfall mit Blut- und Schleimbeimischungen, festgestellt. Über Stuhlproben und Blutuntersuchungen läßt sich die Amöbenruhr endgültig nachweisen.
Bei den Blutuntersuchungen lässt sich über die Entzündungsparameter die schwere Durchfallerkrankung (Diarrhö) nachweisen. Die Zysten und die eventuelle Magnaform lassen sich im frischen Stuhl nachweisen, so dass in bis zu 90 Prozent die Diagnose feststeht.
Für eine genaue Diagnose des Erregers wird in manchen Fällen auch eine Darmspiegelung (Kolloskopie) vorgenommen. Wenn Organe betroffen sind, so kann man dies mittels Ultraschall (Sonographie) oder auch einer Computertomographie (CT) feststellen bzw. ausschließen.
Die Amöbenruhr bedarf in jedem Fall einer ärztlichen Behandlung und wird bei beiden Arten, d.h. bei der Minutaform und der Magnaform, mit Antibiotika behandelt. Dabei wird auch Bettruhe und eine Diät für die Durchfälle verordnet, wobei auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten ist.
Die Sterblichkeitsrate liegt heute wesentlich niedriger als früher, wo sie zwischen fünf und acht Prozent lag.
Nach der Inkubationszeit, die zwischen wenigen Tagen und 3 bis 4 Wochen betragen kann, kommt es zu wenig charakteristischen Krankheitsanzeichen, wie allgemeine Mattigkeit, Völlegefühl, Stuhlunregelmäßigkeiten und Bauchschmerzen.
Zusätzlich stellen sich aber danach zu den heftig werdenden Bauchschmerzen auch Durchfälle mit Schleim- und Blutbeimengungen ein. Dieser Zustand bleibt eine bis mehrere Wochen und häufig kommt es dann zu Rückfällen. Oftmals kommt es auch zu Komplikationen verbunden mit einem Leberabzess.
Wenn die Amöbenruhr rechtzeitig erkannt und behandelt wird, so kann sie vollkommen geheilt werden. Aber sollte sie erst zu spät erkannt und behandelt werden, so kann es zu schweren Krankheitszuständen kommen und manchmal auch zum Tod führen.
Weil die Amöbenruhr häufig auch keine Beschwerden bereitet, beispielsweise bei der Minutaform, kann man Infizierte nicht erkennen und deshalb ist eine persönliche Hygiene die beste Vorbeugemaßnahme gegen eine mögliche Infektion.
In den Gegenden, d.h. in tropischen Regionen sowie in Ägypten und den Mittelmeerländern, wo die Erkrankungen schon häufig vorgekommen sind, sollte man auf eine sorgfältige Reinigung von Obst und Gemüse vor dem Verzehr achten. Das Trinkwasser, auch wenn es nur zum Zähneputzen benutzt wird, sollte besser vorher abgekocht sein. Rohes Fleisch und Meeresfrüchte sollte man ebenfalls nicht essen und im Restaurant auf versiegelte Wasserflaschen achten, da diese oftmals mit normalem Leitungswasser aufgefüllt werden.
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