Oft geschieht es, dass man plötzlich auf einem Ohr schlecht oder sogar nichts mehr hören kann. Man verspürt im Ohr ein dumpfes Gefühl, das mit Geräuschen im Ohr oder auch mit Schwindel einhergeht. Wieso dieses geschieht ist noch unklar, man vermutet aber, dass es sich hierbei um Durchblutungsstörungen im Innenohr handelt.
Bei 50 bis 60 Prozent der Fälle tritt innerhalb von 24 Stunden eine Besserung oder Heilung ein. Aber man sollte beim Auftreten dieser Krankheit eine sofortige Behandlung machen lassen, so dass die Heilungschancen auf bis zu 90 Prozent steigen, wenn die Behandlung innerhalb der ersten Stunden, spätestens nach einer Woche erfolgt.
Betroffen sind meist Menschen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren, aber auch bei den 30- bis 40-Jährigen tritt diese Krankheit immer häufiger auf.
Bislang ist es noch nicht gelungen die genauen Ursachen für einen Hörsturz zu erforschen, aber man geht davon aus, dass es sich hierbei um Durchblutungsstörungen im Innenohr handelt. Diese Durchblutungsstörungen führen zu einer Mangelversorgung von Nährstoffen und Sauerstoff in den sogenannten Haarzellen, die ein von außen ankommendes Geräusch in ein Signal umsetzen, was dann über den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet wird. Durch diese Mangelversorgung kommt es dann zum Hörverlust oder auch Hörsturz.
Die Durchblutungsstörungen werden durch winzige Blutgerinnsel ausgelöst, man vergleicht es auch mit dem Schlaganfall oder Herzinfarkt und spricht deshalb auch von einem Innenohrinfarkt. Deshalb sind auch bei einem Hörsturz die bekannten Infarktrisikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Nikotin wohl mit ein Grund für einen Hörsturz.
Der Hörsturz tritt plötzlich auf und man kann auf einem Ohr schlecht oder überhaupt nichts mehr hören. Man verspürt im Ohr ein dumpfes Gefühl und meist treten dabei noch Ohrgeräusche (siehe auch Tinnitus) auf. Einige Betroffene leiden auch unter einem Schwindelgefühl.
Nur ein HNO-Arzt kann einen Hörsturz feststellen. Nach Befragung des Patienten auf die einzelnen Symptome beziehend, wird der Arzt eine Ohrspiegelung (Otoskopie) vornehmen, um eine Verstopfung der äußeren Gehörgänge oder auch eine Verletzung des Trommelfells auszuschließen. Weiterhin werden Hörtests durchgeführt, mit deren Hilfe der Arzt die Schwere der Hörminderung feststellen kann. Hierzu gehören die Stimmgabelprüfung und Audiometrie.
Mit Hilfe von weiteren Untersuchungen kann man einen Hörsturz von anderen Schwerhörigkeiten, beispielsweise durch eines Erkrankung des Hörnerves, unterscheiden.
Die wichtigste Maßnahme bei einem Hörsturz besteht darin, die Sauerstoffversorgung der Haarzellen im Innenohr durch eine bessere Durchblutung wiederherzustellen. Aus diesem Grunde sollte die Therapie möglichst zeitnah mit dem Auftreten eines Hörsturz beginnen.
Damit eine bessere Durchblutung erfolgen kann, wird in den meisten Fällen eine Infusionstherapie gemacht. Hierbei erhält der Patient über einen Zeitraum von mehren Tagen intravenös Lösungen, die eine Blutverdünnung bewirken. Für eine Erweiterung der Gefäße werden zusätzlich Medikamente verschrieben.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht in einer sogenannten Blutreinigung, die aber nur in speziellen Zentren durchgeführt wird. Man nennt dieses Verfahren H.E.L.P-Apherese.
Wenn eine Infusionstherapie nicht geholfen hat, kann man noch eine Sauerstoffüberdruck-Behandlung vornehmen, bei der in einer Überdruckkammer reiner Sauerstoff über eine Atemmaske eingeatmet wird, was zu einer Anreicherung im Blut und somit zu einer besseren Versorgung der Haarzellen führt.
Als letzte Behandlungsmethode sei noch auf das Laser-Ginkgo-Verfahren hingewiesen, bei dem der Betroffene eine Ginkgospritze erhält, die durch den pflanzlichen Ginkgowirkstoff zu einem besseren Blutfluss auch im Gehirn führen soll. Danach wird das Innenohr mit einem Low-Laser-Strahl bestrahlt, was ebenfalls zu einer erhöhten Sauerstoffversorgung führen soll. Bisher liegen aber noch keine wissenschaftlichen Erfolgsbestätigungen darüber vor.
Zuerst verspürt der Betroffene ein dumpfes Gefühl im Ohr und es treten Ohrgeräusche auf. Manchmal hat der Patient auch Schwindelgefühle.
Wenn keine rechtzeitige Behandlung gemacht wird, kann es zu einer bleibenden Hörminderung bzw. Hörverlust kommen. Als Folge eines Hörsturzes kommt es häufig auch zum Tinnitus, so dass der Betroffene dauernd Geräusche im Ohr wahrnimmt, wie ein Pfeifen, Klingeln oder Rauschen, was als sehr störend empfunden wird.
Deshalb sollte man bei Anzeichen für einen Hörsturz sofort einen HNO-Arzt aufsuchen, denn in bis zu 90 Prozent aller Fälle ist eine Heilung möglich.
Da bestimmte Risikofaktoren einen Hörsturz beeinflussen können, sollte man zu hohe Blutfette vermeiden, was durch eine ausgewogene Ernährung und durch ausreichende Bewegung erzielt werden kann. Auch ein zu hoher Cholestreinspiegel sollte vermieden werden. Weil das Rauchen bzw. Nikotin die Gefäße schädigt, ist es besser auch dieses zu unterlassen.
Weiterhin sollten besonders hohe Lärmbelästigungen vermieden werden, da diese das Innenohr mit den empfindlichen Haarzellen schädigen können. Außerdem sollte man Stress vermeiden, besonders diejenigen, die schon einmal einen Hörsturz erlitten haben.
Hinweis: Die unter www.krankheiten-portal.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.