Bei einem unverhofften Sturz - besonders bei Kindern, Jugendlichen, Reitern oder Radfahrern - bricht oftmals das Schlüsselbein, da sie sich beim Fallen mit dem Arm versuchen abzustützen.
Das Schlüsselbein befindet sich vorne als Verbindung zwischen dem Brustbein und dem Schulterblatt und ist mit beiden Knochen gelenkig verbunden. Das Schlüsselbein ist handlanger Röhrenknochen und besonders bei mageren Frauen deutlich erkennbar. Der Volksmund bezeichnet die dahinter liegenden Gruben, die manchmal tiefer einsinken, als "Salzfässchen".
Der Schlüsselbeinbruch ist eine der häufigsten Knochenbrüche. Der Bruch ist normalerweise harmlos und muss meistens auch nicht operiert werden. Im Normalfall wird ein fester Verband (Rucksackverband) angelegt und der Schlüsselbeinbruch vollständig geheilt.
Der medizinische Fachausdruck lautet "Klavikulafraktur".
Ein Schlüsselbeinbruch wird durch eine äußere Gewalteinwirkung, meistens durch einen Sturz auf die Schulter oder durch das Abstützen mit dem Arm, verursacht. Besonders sind Radfahrer, Skifahrer, Inlineskater oder auch Fußballspieler betroffen. Selten ist ein Schlüsselbeinbruch durch einen Schlag auf die Schulter zurückzuführen.
Meistens bricht das Schlüsselbein im mittleren Bereich, wo es am dünnsten ist.
Bei einem Schlüsselbeinbruch treten Schmerzen auf, wenn der Arm bewegt wird. Der Bereich oberhalb des Knochens schwillt an und es kann zu einem Bluterguss kommen. Wenn das Schultergelenk bewegt wird, sind oftmals Reibegeräusche zu hören.
Der Patient versucht möglichst eine Schonhaltung einzunehmen, wobei er den Oberarm an den Körper anlegt und die Schulter leicht nach vorne beugt.
Selten ist eine offene Verletzung sichtbar.
Aufgrund der Symptome lässt sich ein Schlüsselbeinbruch schnell feststellen. Für die Absicherung der Diagnose wird aber meistens noch eine Röntgenuntersuchung der Schulter und des Schlüsselbeins gemacht, damit man auch die Art und das Ausmaß des Bruchs feststellen kann.
Wenn sich der Bruch im Bereich des Brustbeines befindet, kann er manchmal durch eine Röntgenaufnahme nicht gesehen werden, so dass in diesen Fällen eine Computertomographie (CT) hilfreich sein kann, weil dabei auch kleinste Brüche erkannt werden.
Wenn Blutgefäße oder auch Nerven beschädigt wurden, so kann die Durchblutung und Beweglichkeit des Arms gestört sein, in diesen Fällen müsste auch eine Operation erfolgen.
Bei Verletzungen der Schulter im Kapselbereich, beispielsweise einer Bandverletzung, wird eine Magnetresonanz-Tomographie (MRT) gemacht, mit deren Hilfe eine Beurteilung erfolgen kann.
In den meisten Fällen wird ein Schlüsselbeinbruch konservativ behandelt, d.h. das Schlüsselbein wird für drei bis vier Wochen mit Hilfe eines sogenannten Rucksackverbandes ruhiggestellt. Dabei legt man über beide Schultern einen Verband und zieht diesen auf dem Rücken fest an, so dass die Knochen gerichtet und gehalten werden.
Nach der Heilung werden noch physiotherapeutische Maßnahmen wegen der Beweglichkeit durchgeführt.
Ist eine konservative Therapie nicht möglich, muss operiert werden, z.B. auch wenn Gefäße und Nerven beschädigt wurden. Die OP geschieht unter Vollnarkose. Bei der Operation werden die Knochen gerichtet und die Gefäße und Nerven versorgt. Das Zusammenhalten der Knochen erfolgt entweder über Metallplatten oder mit Hilfe einer Drahtschlinge. Die Platten werden mit Schrauben am Knochen befestigt und nach einem halben oder ganzen Jahr wieder entfernt, eine Drahtschlinge bereits nach sechs Wochen.
Normalerweise ist ein Schlüsselbeinbruch eine der unkompliziertesten Knochenbrüche und wird meistens vollständig geheilt. In seltenen Fällen können Komplikationen auftreten, wie beispielsweise eine Verletzung von Blutgefäßen oder Nerven.
Wenn die Knochen verschoben sind, muss eine operative Behandlung erfolgen. Aber auch nach einer konservativen Behandlung - es erfolgt eine Ruhigstellung mit Hilfe eines sogenannten "Rucksackverbandes" - kann, wenn der Bruch nicht richtig verheilt, noch eine Operation notwendig sein.
Grundsätzlich gibt es keine vorbeugende Maßnahmen. Man sollte beim Rad- und Skifahren oder auch anderen Sportarten eine Sturzgefahr vermeiden.
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