Hämorrhoiden haben eine den Krampfadern gewissermaßen entsprechende Erscheinung. Sie befinden sich am unteren Mastdarmende, bestehen aus knotigen bis kirschgroßen erweiterten Blutadern und oftmals ist das umliegende Gewebe entzündet.
Als Anzeichen einer Hämorrhoidenerkrankung sind
zu nennen. Manchmal platzt auch ein Venenknoten, so dass es dann zu einer hellroten Blutung kommt, im Gegensatz dazu ist das Blut bei einer bösartigen Mastdarmerkrankung dunkelrot gefärbt.
Die Hämorrhoidenerkrankung ist sehr häufig anzutreffen, besonders Menschen älter als 50 Jahre sind davon betroffen, wobei hier auch der überwiegende Anteil bei den Männern liegt.
Im Anfangsstadium sind die Hämorrhoiden von außen nicht sichtbar oder tastbar. Im weiteren Verlauf wölben sie sich in den Analkanal vor und beim Stuhlgang treten sie durch das Pressen vor den After, so dass es dabei zu Einklemmungen und damit verbundenen starken Schmerzen kommen kann.
Man wird zunächst bei leichteren Fällen mit Zäpfchen und Salben eine Erleichterung erreichen wollen. Wenn sich diese Erkrankung aber wiederholt und schwerer wird, kann der Arzt die Hämorrhoiden mittels Einspritzungen veröden oder sie operativ entfernen.
Für die Hämorrhoiden, oder besser das Hämorrhoidalleiden, werden in der Hauptsache dauernde Verstopfungen, die oftmals durch ballaststoffarme Ernährung verursacht werden, verantwortlich gemacht. Weiterhin wird die Darmträgheit durch ständiges Sitzen, zu wenig Bewegung, Übergewicht und Flüssigkeitsmangel noch gefördert. Auch kann eine angeborene Bindegewebsschwäche, wie eine Neigung zu Krampfadern, dafür in Frage kommen.
Ebenfalls sind oftmals schwangere Frauen davon betroffen, weil sich das Bindegewebe wegen der hormonellen Umstellung lockert und der Druck im Bauchraum sich erhöht.
Viele Menschen leiden zwar an Hämorrhoiden, haben aber keinerlei Beschwerden. Das Hämorrhoidalleiden ist in drei Stadien einzuteilen:
Im Anfangsstadium (Stadium I) treten noch keine Beschwerden auf, die Betroffenen bemerken nur, dass nach dem Stuhlgang auf dem Stuhl oder dem Toilettenpapier hellrotes Blut sichtbar ist.
Beim anschließenden zweiten Stadium (Stadium II) können wegen der schmerzempfindlichen Afterhaut Schmerzen auftreten, es kommt beim Stuhlgang zu Blutungen, die sich auf dem Stuhl ablagern oder auch tropfen können. Man verspürt einen Juckreiz und Brennen und die Haut ist im Afterbereich entzündlich gerötet. Die Betroffenen glauben auch nach dem Stuhlgang, dass eine nicht ausreichende Darmentleerung erfolgt ist. Wenn aber immer öfters die Hämorrhoiden vor die Afteröffnung treten, so können die Knoten auch eingeklemmt werden, was heftige Schmerzen verursacht und in den Gefäßen des Knotens kann es zu einem Blutstau kommen.
Beim dritten Stadium (Stadium III) treten zu den Beschwerden des Juckreizes und Brennen im Afterbereich noch schleimartige Absonderungen auf, es kommt verstärkt zu Blutungen und Schmerzen. Die Beschwerden werden durch Wärme, beispielsweise bei Bettruhe, noch verstärkt.
Die Hämorrhoidenknoten können sich durch das Abwischen mit dem Toilettenpapier entzünden und es kann weiterhin zu Geschwüren und Hautveränderungen kommen, aus denen dann sogenannte Analfissuren entstehen können. Durch im Stuhl befindliche Bakterien treten oft Infektionen auf, es kann auch zu Abzessen kommen, die dann chirurgisch behandelt werden müssen. Treten im weiteren Verlauf stärkere arterielle Blutungen auf, so müssen auch diese medizinisch behandelt werden.
Die Diagnose eines Hämorrhoidalleidens wird meistens schon aufgrund der typischen Beschwerden getroffen. Da aber vor allem bei den Blutungen andere Erkrankungen, wie zum Beispiel ein Tumor im Bereich des Mast- und Dickdarms, ausgeschlossen werden sollte, wird eine Untersuchung des Analbereiches vorgenommen.
Zuerst wird beim Tastbefund mit dem Finger, der Rektal-Palpation, die Muskelspannung des Schließmuskels und tastbare Knoten festgestellt. Für die Sicherung der Diagnose wird der Enddarm mit einem Endoskop gespiegelt, man spricht von einer Proktoskopie (Spiegelung des Analkanals) und von der Rektoskopie.
Die Untersuchung des gesamten Dickdarms wird mit einer Koloskopie durchgeführt, so dass ein Tumor als Blutungsursache im Dickdarmbereich erkannt bzw. ausgeschlossen werden kann.
In Abhängigkeit des Stadiums des Hämorrhoidalleidens wird die jeweilige Behandlung durchgeführt.
Im Anfangsstadium helfen für die Linderung meistens schon Salben oder Zäpfchen. Gundsätzlich ist auf die richtige ballaststoffreiche Ernährung zu achten, so dass es nicht zu Verstopfungen kommen kann. Auch viel körperliche Bewegung trägt dazu bei. Bei dauerhaften Verstopfungen hilft oftmals Weizenkleie, die man mit ausreichender Flüssigkeit zu sich nimmt. Wenn aber die Beschwerden nicht besser werden, oder wenn es zu Hautreizungen kommt, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
In den Anfangsstadien I und II werden die Hämorrhoidenknoten meist verödet, d.h. dem Betroffenen wird an den Gefäßzuflüssen der Hämorrhoiden ein bestimmtes Mittel eingespritzt, so dass das Gewebe schrumpft und sich verfestigt. Diese Methode nennt man auch Skelerosierungstechnik.
Weiterhin gibt es noch die Gummibandligatur, bei der die Hämorrhoiden abgebunden werden, so dass sie absterben und abgestoßen werden. Eine weitere Verödungsmethode kann über die Infrarotkoagulation, bei der eine Infrarotsonde benutzt wird, erfolgen.
Sollten alle aufgeführten Behandlungen nicht erfolgreich sein oder nicht mehr durchgeführt werden können, bleibt nur noch eine operative Entfernung der Knoten.
Das Hämorrhoidalleiden verläuft in drei Stufen, wobei im ersten Stadium noch selten Beschwerden auftreten. Meistens erkennen Betroffene die Hämorrhoiden erst spät, weil im Anfangsstadium auch keine Schmerzen bemerkt werden. Erst beim Stuhlgang kommt es gelegentlich zu Blutungen, die sich auf dem Stuhl ablagern oder auf dem Toilettenpapier befinden.
Schon jetzt sollte man einen Arzt aufsuchen, weil sich Hämorrhoiden meistens erfolgreich behandeln lassen. Aber oftmals scheuen die Betroffenen den Weg zum Arzt, weil es ihnen peinlich ist, und so schreitet die Krankheit fort. Eine frühzeitige Behandlung mit dem Entfernen der Hämorrhoidenknoten ist deshalb sinnvoll und empfehlenswert. Möglicherweise kann es aber später erneut zur Hämorrhoidenbildung kommen (Rezidivbildung, Rückfall).
Beim zweiten und dritten Stadium kommen noch weitere Beschwerden dazu, wie beispielsweise Brennen, Juckreiz, Hautentzündungen und sogar Abzessbildungen.
Als beste Vorbeugung ist die körperliche Bewegung und das Achten auf einen leichten Stuhlgang. Dazu hilft eine ballaststoffreiche Ernährung mit der reichlichen Flüssigkeitseinnahme. Ballaststoffreich sind unter anderem Vollkornbrot, Müsli, Obst und Gemüse, Sesam, Weizenkleie und Haferflocken. Nahrungsmittel, die zu Verstopfungen führen können, sollte man meiden. Man sollte sich auch genügend Zeit beim Stuhlgang lassen und das Pressen vermeiden. Auch Abführmittel sind nicht zu empfehlen.
Trotz aller Vorbeugemaßnahmen kann man einem Hämorrhoidenleiden nicht gänzlich entgegenwirken, weil neben den aufgeführten Faktoren auch eine bestimmte angeborene Bindegewebsschwäche als Ursache dafür gilt.
Grundsätzlich gilt aber, beim Auftreten von Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, so dass durch falsche Scham die notwendige Behandlung nicht hinausgezögert wird und somit eventuelle Komplikationen vermieden werden können.
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