Krampfadern Varizen sind eine Venenerkrankung in den Beinen

Krampfadern am Oberschenkel einer Frau
Krampfadern am Oberschenkel einer Frau © Michal Ludwiczak - www.fotolia.de

In Deutschland sind Krampfadern eine der häufigsten Erkrankungen. Es handelt sich dabei um eine eine Venenerkrankung, die meistens Frauen betrifft. Es sind erweiterte, oberflächliche Venen, bei denen die Schließung der Venenklappen nicht mehr funktionsfähig ist, was den Transport des Blutes aus den Beinen zum Herzen behindert.

Diese Krankheit betrifft meistens Menschen, die einer stehenden Arbeit nachgehen, wie z.B. Verkäuferinnen oder auch schwangere Frauen.

Man unterscheidet bei dieser Krankheit in Stammkrampfadern, Seitenastkrampfadern und Besenreiserkrampfadern.

Ursachen Ursachen von Krampfadern

Krampfadern sind meist Folge einer Bindegewebsschwäche
Krampfadern sind meist Folge einer Bindegewebsschwäche © gwolters - www.fotolia.de

Bei Krampfadern handelt es sich um einen Blutstau in den Venen, der oftmals durch Bewegungsmangel hervorgerufen wird. Die in den Venen vorhandenen Venenklappen, die für den Transport des Blutes zum Herzen verantwortlich sind, schließen nicht mehr richtig, so dass das Blut zurück fließt und sich staut. Dadurch kommt es dann zu Überdehnungen und Ausbuchtungen der Venen und es bilden sich die Krampfadern.

Man spricht bei den äußeren Krampfadern auch von primären Krampfadern, wohingegen die innen liegenden sekundäre Krampfadern genannt werden.

Während einer Schwangerschaft entstehen nicht selten Krampfadern
Während einer Schwangerschaft entstehen nicht selten Krampfadern © baka32 - www.fotolia.de

Als eigentliche Ursache der Krampfadererkrankung gelten erbliche Faktoren, d.h. die Veranlagung zu einer Bindegewebsschwäche. Aber auch die Hormonumstellung bei einer Schwangerschaft ist oftmals der Auslöser, wobei sich die Krampfadern nach der Geburt zurückbilden können. Der dritte Grund liegt im Bewegungsmangel, der durch sitzende oder stehende Tätigkeiten verstärkt wird, und die Muskelpumpen erschlaffen lässt.

Symptome Symptome bei Krampfadern

Krampfadern in den Beinen
Krampfadern in den Beinen © nixki - www.fotolia.de

Am Anfang zeigen sich bläuliche, knotige Adern an der Hautoberfläche der Beine. Oftmals sehen die Betroffenen aber nur die schönheitsbedingten Beeinträchtigungen. Im Laufe der Zeit aber kommt ein Schweregefühl in den Beinen, egal ob im Stehen oder Sitzen, dazu. Abends schwellen die Beine auch stark an, gelegentlich hat der Kranke in der Nacht Wadenkrämpfe.

Im weiteren Verlauf wird das Gewebe mit zu wenig Sauerstoff versorgt, so dass auch ein "offenes Bein" (ulcus cruris) entstehen kann.

Diagnose Feststellen von Krampfadern

Der Arzt kann eine Krampfadernerkrankung leicht erkennen
Der Arzt kann eine Krampfadernerkrankung leicht erkennen © WavebreakMediaMicro - www.fotolia.de
Klassifikation nach ICD-10
  • I83: Varizen der unteren Extremitäten
  • I83.0: Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration
  • I83.1: Varizen der unteren Extremitäten mit Entzündung
  • I83.2: Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration und Entzündung
  • I83.9: Varizen der unteren Extremitäten ohne Ulzeration oder Entzündung

Mittels verschiedener Tests kann man die Schwere einer Krampfadernerkrankung feststellen. Dazu gehören u.a. der

  • Pratt-Test,
  • Perthes-Test und
  • Trendelenburg-Test.
  • Bei allen diesen Tests werden vom Arzt äußerlich die Venen kontrolliert und festgestellt, ob eine Störung des Verbindungsweges zwischen den äußeren und inneren Venen besteht.

    Weiterhin kommen für die Diagnose

    • Ultraschall,
    • Doppleruntersuchungen sowie die
    • Röntgenuntersuchung (Phlebographie)

    zum Einsatz. Bei diesen Untersuchungsmethoden sieht der Arzt die Venenveränderungen auf dem Bildschirm.

    Therapie Behandlung von Krampfadern

    Entfernung kleiner Krampfadern (Besenreiser)
    Entfernung kleiner Krampfadern (Besenreiser) © mkrberlin - www.fotolia.de

    Grundsätzlich sollte man sich bei einer Krampfadernbildung viel bewegen, um die Wadenmuskulatur zu stärken. Auch das Hochlegen der Beine ist oftmals hilfreich, damit das Blut aus den Beinen besser zum Herzen fließen kann.

    Im Anfangsstadium lassen sich kleine Krampfadern, die man auch Besenreiser nennt, unter lokaler Betäubung veröden.

    Kommt es zu leichten und mittleren Beschwerden, kann man diese mittels Stützstrümpfen mildern, wobei aber die Krampfadern erhalten bleiben. Es gibt auch einige Medikamente auf pflanzlicher Basis sowie Venensalben.

    Stützstrümpfe lindern die Beschwerden
    Stützstrümpfe lindern die Beschwerden © tibanna79 - www.fotolia.de

    Liegt eine schwere Erkrankung vor, so hilft nur der operative Eingriff. Hierbei werden die veränderten Venen von der Leiste bis zum Knöchel entfernt, man spricht vom Varizen-Stripping - was aber nur Sinn macht, wenn die innenliegenden Venen durchgängig sind.

    Aus reinen kosmetischen Gründen sollte man diese Operationen nicht durchführen lassen.

    Die Folge von nicht behandelten Krampfadern ist das "offene Bein", woran in Deutschland zirka 1,8 Millionen Menschen leiden.

    Verlauf Verlauf der Krampfadernerkrankung

    Nachts kann es zu Wadenkrämpfen kommen
    Nachts kann es zu Wadenkrämpfen kommen © RioPatuca Images - www.fotolia.de

    An der Hautoberfläche der Beine sind anfangs bläuliche, knotige Adern sichtbar, die aber zu diesem Zeitpunkt noch harmlos sind, Frauen sehen darin aus kosmetischen Gründen aber eine Beeinträchtigung.

    Im Laufe der weiteren Erkrankung kann es zu größeren Beschwerden kommen. Zuerst äußert sich das Krampfaderleiden in einem Schweregefühl in den Beinen, und abends kommt es dann die Schwellungen. Teilweise sind auch nächtliche Wadenkrämpfe zu spüren.

    Ohne eine rechtzeitige Behandlung kann es später auch zu Hautschäden kommen, die sich in einem sogenannten "offenen Bein" zeigen.

    Prävention Vorbeugen von Krampfadern

    Wechselduschen sind gut für die Blutzirkulation
    Wechselduschen sind gut für die Blutzirkulation © Patrizia Tilly - www.fotolia.de

    Da eine Krampfadernerkrankung mit einer vererbten Bindegewebsschwäche zusammenhängt, kann man diesbezüglich keine vorbeugenden Maßnahmen ergreifen. Aber durch die Vermeidung von anderen Risiken wie Übergewicht kann man der Krankheit entgegegenwirken.

    Gut zur Vorbeugung ist viel Bewegung und Sport wie Wandern, Schwimmen und Radfahren. Extreme Hitze und auch Sauna sollten gemieden werden. Warm-Kalt-Duschen sind gut für eine Blutzirkulation. Zu langes Stehen oder Sitzen sollte gemieden werden.

    Krankheiten von A bis Z
    Krankheiten-Portal.de

    Hinweis: Die unter www.krankheiten-portal.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.