Die Osteoporose, oder auch Knochenschwund, ist eine der häufigsten Knochenerkrankungen, die aber meist erst bei älteren Menschen, vor allem Frauen, auftritt.
Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Abnahme der Knochenmasse, wobei nicht die Entkalkung der Knochen dafür charakteristisch ist, wie beispielsweise bei der Rachitis. Durch diese Abnahme verlieren die Knochen ihre Stabilität und es kann dann vermehrt zu Knochenbrüchen kommen, wobei der Oberschenkelhals besonders häufig betroffen ist. Weiterhin sind auch starke allgemeine Knochenschmerzen zu bemerken und im Verlauf der Krankheit kommt es zu dauerhaften Veränderungen des Skeletts, so dass sich auch die Körpergröße verändert.
Im Frühstadium ist die Osteoporose nur eingeschränkt festzustellen, aber im fortgeschrittenen Stadium sind die Veränderungen auf den Röntgenbildern sehr gut zu erkennen.
Man kann mittels Medikamenten, die den Stoffwechsel der Knochen beeinflussen, die Osteoporose behandeln. Ohne jegliche Behandlung schreitet die Osteoporose immer weiter fort, so dass es sogar zu einer Pflegebedürftigkeit kommen kann.
Die Knochenmasse nimmt beim Menschen bis zu seinem 40. Lebensjahr zu, erst danach erfolgt ein stetiger Abbbau der maximalen Knochenmasse. Die Knochen bestehen aus einem Gewebe, das die Form darstellt, sowie aus bestimmten Mineralien, wie Kalzium und Phosphat. Die Mineralien sind unter anderem für die Härte der Knochen verantwortlich.
In jungen Jahren erfolgt der Knochenaufbau, der aber durch verschiedene Faktoren gestört sein kann, wie zum Beispiel eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin D und Kalzium, sowie genetische Einflüsse und zu wenig körperliche Bewegung. Bei Mädchen und Frauen kann auch ein Östrogenmangel schuld dafür sein.
Nach dem 40. Lebensjahr wird die Knochenmasse wieder stetig abgebaut, vor allem bei Frauen in den Wechseljahren kommt es aber durch den Östrogenmangel verstärkt zum Knochenabbau, weil der Kalziumhaushalt gestört ist. Deshalb ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Kalzium wichtig.
Osteoporose kann aber auch durch andere Krankheiten oder Medikamente hervorgerufen werden. So wird bei langjährigen Nierenerkrankungen zu viel Kalzium ausgeschieden, oder bei einer Milchunverträglichkeit wird zu wenig Kalzium aufgenommen. Eine längere Kortisonbehandlung mit Spritzen oder Tabletten kann den Knochenabbau begünstigen. Ebenfalls schädigt das Rauchen die Versorgung des Knochengewebes, so dass der jährliche Knochenverlust bei Rauchern doppelt so hoch ist wie bei Nichtrauchern.
Die Osteoporose bereitet im Frühstadium wenig Beschwerden, meistens treten gelegentliche Rückenschmerzen auf. Aber im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu typischen Knochenbrüchen ohne jeglichen Anlass, die man auch Spontanfraktur nennt. Diese Brüche sind sehr schmerzhaft und es können Fehlstellungen auftreten, die ihrerseits wieder zu Muskelverspannungen führen können.
Auch vermeiden viele betroffene Menschen die körperliche Bewegung, wegen der auftretenden Schmerzen. Sie nehmen eine Schonhaltung ein, die aber zu weiteren Verspannungen führz. Im fortgeschrittenen Alter kommt es auch häufig zu Oberschenkelhalsbrüchen.
Bei einer hormonell bedingten Osteoporose sind Einbrüche der Wirbelkörper typisch und es wird fälschlicherweise ein Hexenschuss vermutet. Die Betroffenen werden immer kleiner, es bildet sich ein Rundrücken, den man auch Witwenbuckel nennt.
Durch eine Befragung des Patienten über den Krankheitsverlauf (Anamnese) sowie einer ersten körperlichen Untersuchung durch den behandelnden Arzt erfolgt die Basisdiagnostik. Weiterhin wird eine Bestimmung der Knochendichte durchgeführt (DXA-Knochendichtemessung oder Densitometrie), oder auch Röntgenaufnahmen der Brust- und Lendenwirbelsäule.
Allerdings ist die Bestimmung der Knochendichte nicht immer entscheidend. Auch sind Röntgenuntersuchungen im Frühstadium meist nicht sehr aussagefähig, da die Entkalkung nur selten erkennbar ist. Erst im zunehmenden Stadium, wenn die Knochenmasse zirka 30 Prozent abgenommen hat, ist die Entkalkung im Röntgenbild sichtbar. Bei der Osteoporose erscheint der Knochen verstärkt durchsichtig (transparent), im Gegensatz zu einem gesunden Knochen.
Als wichtigste Behandlungsmaßnahmen gelten eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung. So sollte der Betroffene regelmäßige Spaziergänge machen. Zur Förderung des Knochenaufbaus empfehlen sich auch Rückenschwimmen und Wassergymnastik, ein gezieltes Krafttraining oder leichtes Lauftraining.
Bei der Ernährung ist auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D zu achten. Kalzium ist in Milchprodukten oder Mineralwassern enthalten, wohingegen Vitamin D reichlich in Fisch, Eiern, Milch und Butter zu finden ist. Auch wird es durch den Körper mit Hilfe der UV-Strahlung selber gebildet, so dass man sich wenigstens täglich eine halbe Stunde im Freien aufhalten sollte, besonders im Alter.
Der Knochenstoffwechsel kann weiterhin auch durch bestimmte Medikamente und Präparate beeinflusst werden. So sind neben einer kalziumhaltigen Ernährung auch bestimmte Kalzium-Präparate zu empfehlen, da dadurch die Gefahr eines Knochenbruchs vermindert wird.
Aber grundsätzlich gilt auch hier, zuerst Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten. Wenn eine medikamentöse Behandlung notwendig ist, haben sich auch Bisphosphonate, z.B. Alendronat oder Risedronat, als Osteoporose-Medikamente bewährt. Das Risiko eines Knochenbruchs wird stark reduziert und die Knochendichte nimmt zu. Bei Wirbelfrakturen soll das Präparat Raloxifen positiv wirken.
Bei der Osteoporose kommt es nach dem Frühstadium oftmals zu Knochenbrüchen ohne Ursache. Bei Frauen nach den Wechseljahren zeigt sich die postklimakterische Osteoporose in Form von Wirbelbrüchen. Im hohen Alter, bei der Altersosteoporose, sind häufig Schenkelhalsfrakturen festzustellen, wobei dies bei Frauen und Männern gleichermaßen auftritt. Dies passiert so häufig, weil durch niedrigen Blutdruck oder einer langsamen Reaktion die Sturzgefahr größer ist als in jungen Jahren.
Wird die Osteoporose nicht behandelt, treten häufig Knochenschmerzen auf. Es kommt zu einer Abnahme der Körpergröße, es bildet sich ein Rundrücken und die Knochenbruchgefahr nimmt zu.
Als beste Vorsorge gegen Osteoporose gelten regelmäßige Bewegung sowie eine gesunde Ernährung. Dabei sollte man auf ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D achten. Die tägliche Kalziummenge sollte zwischen 1.200 und 1.500 mg liegen, die in kalziumhaltigen Lebensmitteln wie Käse, Butter und Milch enthalten ist. Vitamin D wird unter anderem auch vom Körper durch das Sonnenlicht gebildet, so dass ein täglicher halbstündiger Aufenthalt im Freien ausreichend wäre.
Risikofaktoren für Osteoporose sind auch Alkohol und Rauchen, so dass man darauf verzichten sollte. Untergewicht sollte vermieden werden, weil es ebenfalls ein Risikofaktor für osteoporosebedingte Brüche ist.
Im Alter sollte man auf ein sicheres Zuhause achten, d.h. rutschfeste Teppiche, für ausreichende Beleuchtung sorgen und feste Hausschuhe tragen. Schwere Gewichte sollte man nicht heben und bei Glatteis möglichst das Haus nicht verlassen.
Wenn regelmäßig Medikamente eingenommen werden, kann auch die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein, beispielsweise bei Schlafmitteln, Mittel gegen Allergien, hohen Blutdruck oder Depressionen.
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