Parodontose Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis)

Bei einer Parodontose ist der Zahnhalteapparat geschädigt
Bei einer Parodontose ist der Zahnhalteapparat geschädigt © Webgalerist - www.fotolia.de

Bei der Parodontose oder Parodontitis handelt es sich um die Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodont), der den Zahn im Knochen festhält. Der Zahnhalteapparat besteht aus dem Zahnfleisch, Wurzelhaut und Wurzelzement sowie dem Kieferknochen (Alveolarknochen). Früher nannte man die Parodontose auch Paradentose.

Von der Parodontose sind alle Altersgruppen betroffen. Sie kann in verschiedenen Formen auftreten und bis zum vollständigen Zahnverlust führen. Die Zahnfleischentzündungen können aber durch eine sorgfältige Mund- und Zahnpflege vermieden werden.

Ursachen Ursachen der Parodontose

Aus einer Zahnfleischentzündung entsteht eine Parodontitis
Aus einer Zahnfleischentzündung entsteht eine Parodontitis © bilderzwerg - www.fotolia.de

Durch Bakterien können Zahnfleischentzündungen ausgelöst werden, die sich auch auf den Zahnhalteapparat ausdehnen. Es bildet sich zuerst eine Zahnfleischtasche und beim Fortschreiten der Krankheit überträgt sich der Prozess auf den Kieferknochen, so dass sich der Zahn im Endstadium so weit lockert, dass er in Einzelfällen schmerzlos ausfällt.

Neben dem Zahnbelag, der die Hauptursache für die Zahnfleischentzündungen ist, sind aber noch andere Faktoren zu nennen, zum Beispiel führt Mundatmung zu einer Austrocknung der Mundschleimhäute.

Symptome Symptome der Parodontose

Das Zahnfleisch geht sichtbar zurück
Das Zahnfleisch geht sichtbar zurück © Henrie - www.fotolia.de

Die Parodontose schreitet langsam voran, wobei das entzündete Zahnfleisch anschwillt und oftmals zu Blutungen führt. Man verspürt dabei keine Schmerzen, aber diese Blutungen sind ernstzunehmende Warnzeichen.

Weiterhin haben die Betroffenen häufig Mundgeruch, die Zahnhälse werden verstärkt sichtbar und im Endstadium lockern sich die Zähne, was zum Zahnverlust führen kann.

Diagnose Feststellen von Parodontose

Eine Röntgenuntersuchung gibt Aufschluss über den Knochenabbau
Eine Röntgenuntersuchung gibt Aufschluss über den Knochenabbau © Andrey Popov - www.fotolia.de
Klassifikation nach ICD-10
  • K05: Gingivitis und Krankheiten des Parodonts
  • K05.0: Akute Gingivitis
  • K05.1: Chronische Gingivitis
  • K05.2: Akute Parodontitis
  • K05.3: Chronische Parodontitis
  • K05.4: Parodontose
  • K05.5: Sonstige Krankheiten des Parodonts
  • K05.6: Krankheit des Parodonts, nicht näher bezeichnet

Als erstes Warnzeichen gilt das Zahnfleischbluten, das auf eine Parodontitis hinweisen kann. Der Zahnarzt begutachtet das Zahnfleisch und misst die Zahntasche mit einer speziellen Sonde. Dieses Verfahren gibt dann Aufschluss über den Zahnfleischzustand beziehungsweise den Grad der Erkrankung.

Weiterhin wird vom Zahnarzt die Zahnfestigkeit bestimmt, bei der mittels spezieller Instrumente die Beweglichkeit der Zähne überprüft wird. Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen besteht außerdem die Möglichkeit den Knochenabbau zu kontrollieren.

Therapie Behandlung von Parodontose

Kontrolle der Zähne und des Zahnfleisches
Kontrolle der Zähne und des Zahnfleisches © Stefan Redel - www.fotolia.de

Zuerst wird eine Zahnreinigung durchgeführt sowie gegebenenfalls defekte Zähne mit Füllungen versehen. Danach werden die Zahnfleischtaschen von Belägen und Bakterien befreit, die unterhalb des Zahnfleischrandes liegen. Dies wird mit bestimmten Instrumenten oder auch mit Ultraschall gemacht. Da diese Plaqueentfernung schmerzhaft ist, wird sie meistens mit lokaler Betäubung durchgeführt.

Nach zwei bis drei Wochen erfolgt eine Kontrolle und gegebenfalls eine Wiederholung an einigen Stellen.

Sollte die Erkrankung schon so weit fortgeschritten sein, das sich sehr tiefe Taschen gebildet haben, muss man die betroffenen Bereiche aufschneiden, um den Plaque zu entfernen. Danach wird die Wunde wieder zugenäht.

Haben die Zähne nur noch wenig Halt, wird der Knochen mit bestimmten Materialien aufgefüllt.

Eine Nachbehandlung und regelmäßige Kontrolle sind dabei sehr wichtig.

Verlauf Verlauf der Parodontose

Verlauf einer Parodontose
Verlauf einer Parodontose © serdiukov - www.fotolia.de

Nach der Bildung von Zahnstein kommt es oftmals zum Zahnfleischbluten. Das Zahnfleisch entzündet sich, man sieht eine Rötung und Schwellung. Anschließend wird der Zahn "länger", weil das Zahnfleisch schwindet. Der Zahnhals reagiert empfindlich auf kalt und heiß.

Ein unangenehmer Mundgeschmack und Mundgeruch sind die weitere Folgeerscheinungen und es kommt zu einer Wanderung und Lockerung der Zähne.

Prävention Vorbeugung von Parodontose

Regelmäßige Zahnpflege ist die beste Vorsorge
Regelmäßige Zahnpflege ist die beste Vorsorge © ALDECAstudio - www.fotolia.de

Die beste Vorbeugungsmaßnahme gegen Parodontose ist eine regelmäßige Zahnpflege, zu der gründliches Zähneputzen gehört. Auch sollte die Zahnbürste regelmäßig ausgewechselt werden. Das Zähneputzen reinigt aber nur die Zahnvorderseite und -rückseite, deshalb sollte für die Zahnzwischenräume zusätzlich Zahnseide benutzt werden.

Für die Entfernung von Zahnbelag sollte man regelmäßig, am besten zweimal im Jahr, den Zahnarzt aufsuchen, der mit speziellen Geräten den Zahnstein und Zahnbelag entfernt. Das Ergebnis sind glatte Zahnoberflächen, auf denen der Plaque sich nicht festsetzen kann.

Bei Süßigkeiten sollte man darauf achten, dass man nicht den ganzen Tag über welche isst, am besten nach den Hauptmahlzeiten mit anschließendem Zähneputzen.

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