Der grüne Star hat mit dem grauen Star nur den ähnlichen Namen gemeinsam. Wissenschaftlich wird er mit Glaukom bezeichnet, was aus dem griechischen "glaukos" kommt und soviel wie grünlichblau bedeutet.
Die gefährliche Augenkrankheit besteht darin, dass der Augeninnendruck über das normale Maß mehr oder weniger stark erhöht ist, wodurch der Sehnerv und die Netzhaut geschädigt werden, so dass die Sehschärfe fortschreitend nachlässt und eine völlige Blindheit die Folge sein kann. Deshalb ist es besonders wichtig, das Glaukom rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, denn ohne rechtzeitige Behandlung führt der grüne Star zur Erblindung.
Bei einem akuten Glaukom kommt es zu einer plötzlichen und heftigen Innendruckerhöhung des Auges, bei der der Eindruck einer schweren Entzündung ensteht. Die Schmerzen befinden sich in der Stirn- und Oberkiefergegend und können in die Wangen und Schläfen ausstrahlen. Als erste Anzeichen gelten allgemeine Krankheitserscheinungen mit Schwindel und Erbrechen, zudem lässt die Sehkraft schnell nach. Nach einigen Tagen lässt der Anfall des akuten Glaukoms nach, aber die Sehkraftminderung bleibt durch die Druckschädigung oftmals bestehen.
Es gibt verschiedene Glaukomformen, in der Hauptsache lassen sich diese in vier Gruppen einordnen.
Der grüne Star (Glaukom) wird durch einer Erhöhung des Augeninnendrucks verursacht. Im Auge sind zwei Kammern, eine vordere zwischen Hornhaut und Regenbogenhaut (Iris) und eine hintere zwischen Iris und der Linse. Diese beiden Kammern sind mit einem Kammerwasser gefüllt, das zur Versorgung der Hornhaut und Linse mit Nährstoffen dient. Dieses Kammerwasser wird laufend von dem Ziliarkörper, das ist der Halteapparat der Linse, produziert und fließt über kleine Spalten in die vordere Kammer zwischen Iris und Hornhaut. Von dort erfolgt dann der Abfluss in die Blutbahn. Durch eine Behinderung des Abflusses kommt es dann zu einem Rückstau und somit zu einer Erhöhung des Innendrucks.
Aber auch Durchblutungsstörungen der Netzhaut und an den Sehnerven können eine Ursache sein, wobei diese durch Gefäßerkrankungen und einen zu hohen oder zu niedrigen Blutdruck verursacht werden.
Die Entstehung eines primären Offenwinkelglaukoms beruht auf verschiedenen Risikofaktoren, wie beispielsweise
Die Symptome des grünen Stars hängen vom einzelnen Wesen des Glaukoms ab.
So sind bei der häufigsten Glaukomform, dem primären Offenwinkelglaukom, lange Zeit keinerlei Beschwerden zu verzeichnen und es treten keine Schmerzen auf. Aber es machen sich dann im Laufe der Erkrankung durch den zu hohen Augeninnendruck Gesichtsfelddefekte bemerkbar, es erscheinen um Lichtquellen farbige Ringe oder Höfe.
Bei einem akuten Glaukom treten Sehstörungen und Schmerzen auf, zusätzlich kann es zu allgemeinen Krankheitssymptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Das Auge ist steinhart und gerötet mit einer lichtstarren Pupille.
Das angeborene Glaukom erkennt man daran, dass die betroffenen Kinder lichtscheue und tränende Augen haben und dazu Lidkrämpfe und sich öfters die Augen reiben. Manchmal sind die Augen der Säuglinge besonders groß, so dass auf jeden Fall ein Facharzt befragt werden sollte.
Handelt es sich um ein Sekundärglaukom, zeigen sich in Abhängigkeit der allgemeinen Erkrankung entweder gar keine besonderen Symptome oder auch die oben beschriebenen.
Um einen grünen Star zu diagnostizieren, muss der Augenarzt den Augeninnendruck messen. Diese Messung erfolgt mittels einer Tonometrie. Der normale Druck liegt bei unter 21 mmHg. Im fortschreitenden Alter steigt aber dieser Druck an, so dass dabei auch die Begleitumstände zu berücksichtigen sind.
Weiterhin werden das Gesichtsfeld gemessen (Perimetrie) und der Kammerwinkel mit Hilfe der Goniskopie untersucht. Dabei wird die Weite des Kammerwinkels, der zwischen Hornhaut und Iris liegt, bestimmt und Veränderungen und Verfärbungen festgestellt.
Der Zustand der Sehnerven kann über eine Augenhintergrundspiegelung (Opthalmoskopie) festgestellt werden.
Die Untersuchung auf ein angeborenes Glaukom erfolgt beim Kind häufig unter Narkose.
Der am häufigsten vorkommende grüne Star, das Offenwinkelglaukom, wird medikamentös mit Augentropfen, die den Augeninnendruck senken, behandelt. Dabei gibt es verschiedene Mittel, die auch kombiniert werden können.
Wenn ein akutes Glaukom aufgetreten ist, wird zuerst der Augendruck mit Medikamenten gesenkt, anschließend muss aber operiert werden (Iridotomie, Iridektomie).
Ein angeborenes (kongenitales) Glaukom muss immer operiert werden.
Das sekundäre Glaukom wird wie das primäre Offenwinkelglaukom behandelt, die Behandlung hängt aber zusätzlich von der zugrunde liegenden Erkrankung ab.
Wenn der grüne Star nicht behandelt wird, kommt es zu einer vollständigen Erblindung des betroffenen Auges. Wenn ein Gesichtsfeldschaden bereits eingetreten ist, ist dieser auch nicht mehr reparabel.
Der am häufigsten auftretenden grüne Star, das primäre Offenwinkelglaukom, ist ein chronischer Krankheitsverlauf, der langsam vorangeht und sich über Jahre bzw. Jahrzehnte hinzieht. Durch eine richtige Therapie kann dieser Krankheitsverlauf aber gestoppt beziehungeweise verlangsamt werden.
Ein akutes Glaukom zieht, wenn es nicht behandelt wird, eine völlige Erblindung nach sich. Bei einer rechtzeitigen Erkennung und Behandlung besteht aber eine gute Prognose.
Bei einem angeborenen Glaukom (kongenitales Glaukom) bleiben trotz rechtzeitiger Behandlung partielle Schäden zurück, die die Sehschärfe beeinflussen, aber eine völlige Erblindung kann meistens verhindert werden.
Wenn man älter als 40 Jahre ist, sollte man alle drei Jahre seinen Augeninnendruck messen lassen, so dass bei einer Erhöhung rechtzeitig die notwendige Therapie eingeleitet werden kann. Risikopatienten, d.h. wenn in der Familie Glaukom aufgetreten ist, sollten diese Untersuchung auch schon früher bzw. häufiger machen lassen.
Bei einigen kommt es, wenn jemand über einen längeren Zeitraum kortisonhaltige Augentropfen oder auch andere Kortisonmedikamente eingenommen hat, zu einem Sekundärglaukom, so dass sich auch bei diesem Personenkreis eine frühzeitige Untersuchung empfiehlt.
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