Die Gürtelrose ist eine Viruserkrankung der Haut, medizinisch als Herpes Zoster bezeichnet.
Diese Krankheit ist um einiges unangenehmer als die einfache Herpes-Erkrankung und wird durch im Körper vorhandene Windpocken-Erreger ausgelöst, weshalb die Gürtelrose nur bei Personen auftritt, die einmal an Windpocken erkrankt waren. Aber auch nach einer Impfung gegen Windpocken ist eine Erkrankung möglich.
Bei der Viruserkrankung bilden sich gruppenweise Bläschen, die meistens nur auf einer Körperhälfte, im Bereich der Zwischenrippen, wie ein Gürtel am Rumpf auftreten und heftige, brennende Schmerzen verursachen. Besonders sind ältere und immungeschwächte Menschen betroffen.
Gürtelrose, wie auch Windpocken, ist äußerst ansteckend für Personen, die noch keinen Kontakt mit dem Virus hatten.
Die Gürtelrose wird durch den Varicella-Zoster-Virus verursacht, der aber zuerst eine Windpocken-Erkrankung auslöst, d.h. man erkrankt nicht direkt an einer Gürtelrose. Nach einer Windpocken-Erkrankung verbleibt das Virus im Körper, bleibt aber dann inaktiv und erst durch eine Reaktivierung kommt es schließlich zur Gürtelrose.
Wenn jemand einmal an Windpocken erkrankt war, kann er sich bei einem Menschen, der an einer Gürtelrose leidet, nicht anstecken. Andersrum wird jemand, der noch nie Windpocken hatte, nach einer Ansteckung nicht an einer Gürtelrose, sondern an Windpocken erkranken.
Die Gürtelrose wird auch als "Windpockenerkrankung des höheren Lebensalters" bezeichnet.
Die Gürtelrose bleibt auf eine bestimmte Körperregion begrenzt und tritt meistens am Körperrumpf auf, kann aber, wenn die Viren in den Hirnnerven angesiedelt waren, auch im Gesicht auftreten.
Sie beginnt mit leichtem Fieber und Müdigkeit und nach zirka zwei bis drei Tagen treten starke brennende Schmerzen im Bereich der Nerven auf.
Es bilden sich zuerst Knötchen, danach Bläschen, die stecknadel- oder auch erbsengroß sein können und wässrige oder blutige Flüssigkeit enthalten.
Der Arzt stellt eine Gürtelrose schon aufgrund der Krankengeschichte (Anamnese) und des typischen Ausschlags fest. Im Zweifelsfall ist auch eine Blutuntersuchung möglich, die eine erhöhte Anzahl der VZV-Antikörper (Varicella-Zoster-Virus) zeigt.
Bei schwierigen Fällen, wenn der Verdacht auf einen Rückenmarks- oder Hirnbefall besteht, kann eine Liquoruntersuchung (Untersuchung der Hirnflüssigkeit) erfolgen.
Die Behandlung einer Gürtelrose gehört in ärztliche Hände und schon bei einem Verdacht auf Gürtelrose ist so schnell wie möglich ein Arzt aufzusuchen. Der Arzt verordnet dann ein Medikament, das eine Vermehrung der Viren verhindert. Hierbei handelt es sich um ein Virustatikum, das den Krankheitsverlauf verkürzt und Folgeschäden sowie Nervenschmerzen unterbindet. Schon innerhalb weniger Stunden lassen dann auch die Schmerzen nach und die Haut wird wieder blasser.
Eingesetzte Virustatika sind u.a. Brivudin, Valaciclovir oder Famciclovir.
Als Linderung der akuten Gürtelrose gibt es auch spezielle Lösungen und Puder sowie Schmerztabletten.
Normalerweise ist der Verlauf einer Erkrankung an Gürtelrose ohne Komplikationen, kann aber, gerade beim Erwachsenen, starke, brennende Schmerzen verursachen.
Nach zwei bis vier Wochen heilt die Gürtelrose in der Regel auch ohne Behandlung ab. Nachdem auch die Haut verheilt ist, kann die Haut stärker gebräunt oder aber auch blasser sein als vor der Erkrankung.
Bleibende Lähmungserscheinungen, besonders wenn die Gürtelrose im Gesicht auftrat, können in seltenen Fällen die Folge sein. Als Komplikationen können, wenn das Gehirn, Rückenmark oder die Hirnhäute mit betroffen sind, auch Muskelschwächen auftreten, die zu Lähmungen der Arme und Beine sowie bis zu einer Atemlähmung führen können. Ist das zentrale Nervensystem befallen, kann die Krankheit auch tödlich enden.
Eine direkte Vorbeugung gegen eine Gürtelrose-Erkrankung gibt es nicht. Es besteht aber die Möglichkeit, sich im Kindesalter gegen Windpocken impfen zu lassen.
Da man bei der ersten Infektion mit dem Varicella-Zoster-Virus nicht an Gürtelrose, sondern an Windpocken erkrankt, sollte man, wenn man nicht geimpft oder die Windpocken hatte, den Kontakt zu Menschen, die an Gürtelrose erkrankt sind, meiden.
Risikopatienten, unter anderem Schwangere oder an einer Immunschwäche Erkrankte, können innerhalb der ersten vier Tage nach Kontakt mit einem Erkrankten eine vorsorgliche Behandlung bekommen, die entweder eine Infusion mit den Antikörpern gegen das Varicella-Zoster-Virus erhalten oder über einige Tage hinweg ein Medikament (Virustatika) einnehmen müssen.
Eine Impfung gegen Windpocken ist normalerweise auch innerhalb von drei Tagen möglich.
Hinweis: Die unter www.krankheiten-portal.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.