Wenn während des Schlafens gelegentlich die Atmung aussetzt, handelt es sich um eine Schlafapnoe oder ein sogenanntes Schlafapnoe-Syndrom. Das Wort "apnoe" entstammt aus dem Griechischen und bedeutet "ohne Luft". Ursache kann eine Verengung der oberen Atemwege sein kann, aber auch andere Krankheiten kommen als Auslöser infrage. Als Hinweis dient ein unregelmäßiges, lautes Schnarchen, das öfters auch Atempausen enthält. Doppelt so viele Männer wie Frauen leiden darunter und zirka 80 Prozent sind übergewichtig.
Bei der Feststellung der Schlafapnoe sind neben Blutuntersuchungen und Lungenfunktionstests auch das Schlaf-Labor zu erwähnen. Wird eine Schlafapnoe nicht behandelt, kann es zu Herz- und Lungenerkrankungen kommen.
Die eigentlichen Ursachen lassen sich oft nur bedingt oder sogar gar nicht behandeln, aber oft helfen bestimmte Maßnahmen, wie beispielsweise der Alkoholverzicht vor dem Schlafengehen oder das Schlafen in der Seitenlage. Übergewichtige Patienten sollten das Gewicht reduzieren. Sind Nasenpolypen das Problem, ist nach Rücksprache beim HNO-Arzt eventuell eine operative Entfernung zu empfehlen.
Wenn alle diese Maßnahmen nicht helfen, kann ein Atemtherapiegerät in Verbindung mit einer Atemmaske zum Einsatz kommen, so dass während des Schlafs die Atemwege durch leichten Überdruck geöffnet und damit die Schalfapnoe und das Schnarchen ausgeschaltet werden.
Man unterscheidet zwei Arten mit unterschiedlichen Ursachen: das sogenannte obstruktive Schlafapnoe-Syndrom und das Pickwick-Syndrom.
Beim ersten Fall handelt es sich bei 90 Prozent der Fälle um eine Erschlaffung der Schlundmuskulatur, so dass die Atemwege verlegt werden, was zu einem Sauerstoffmangel und Anstieg des Kohlendioxyds führt. Die Pulsfrequenz wird langsamer und das vermehrte CO2 führt im Gehirn zu einem gesteigerten Atmen und einem erhöhten Herzschlag. Zusätzlich können Übergewicht, eventuelle Rachenmandeln oder Nasenpolypen und das Schlafen in Rückenlage die Schlafapnoe verstärken.
Bei dem Pickwick-Syndrom handelt es sich um das Vorliegen von Fettleibigkeit, der Schlafapnoe und der Cor pulmonale. Der Name bezieht sich auf die Figur von Little Joe in dem Roman von Charles Dickens "Die Pickwicker".
Bei der Schlafapnoe treten oftmals folgende Beschwerden auf:
Während der Nacht kommt es zu Atempausen und lautem Schnarchen, das oftmals mit kurzen schnellen Atemzügen einhergeht. Diese Hyperventilationsphasen bewirken einen gestörten Schlafrhythmus, was zum Schlafdefizit und der Abgeschlagenheit führt.
Bei einer Blutuntersuchung werden vermehrte rote Blutkörperchen festgestellt, die sich aufgrund des Sauerstoffmangels erklären. Der CO2-Gehalt im Blut ist erhöht und der Sauerstoffgehalt zu niedrig.
Bereits anhand der typischen Beschwerden lässt sich auf die Krankheit schließen, die sich durch Blutuntersuchungen erhärten lässt. Den besten Nachweis erbringt eine Untersuchung in einem Schlaflabor, wo während des Schlafs die Atemfrequenz und der Sauerstoffgehalt festgehalten werden. Zusätzlich werden ein EKG und EEG angefertigt.
Danach werden die Auswertungen erstellt, die sich im so genannten Schlafapnoe-Index (AI) widerspiegeln. Beispielsweise bedeutet ein AI von 20, dass 20 Atempausen pro Stunde ind der Nacht gemessen wurden, was ein schwergradiges Schlafapnoe-Syndrom bedeutet.
Die rechtsseitige Herzschwäche (Cor pulmonale) kann man aufgrund der typischen EKG-Veränderungen feststellen. Eine rechtzeitige Früherkennung und Behandlung ist erforderlich, weil die Lebenserwartung sonst deutlich vermindert wird.
Da sich die Ursachen oft nur schwer bzw. gar nicht behandeln lassen, können nur bestimmte Maßnahmen helfen, wie beispielsweise der Verzicht von Alkohol kurz vor dem Schlafengehen, eine Reduzierung des Übergewichts und möglichst Schlafen in Seitenlage.
Sollten die Atemwege eventuell durch Rachenmandeln oder Nasenpolypen behindert werden, empfiehlt sich nach Rücksprache mit einem HNO-Arzt eine operative Entfernung.
Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, ein Atemtherapiegerät mit einer Atemmaske zu benutzen, wobei es dabei zwei verschiedene Maskenarten gibt: eine Nasen- und eine Vollgesichtsmaske. Dadurch wird durch einen Überdruck das Offenhalten der Atemwege bewirkt, so dass das Schnarchen und die Atempausen vermieden werden.
Das individuelle Anpassen der Masken kann man in einem Schlaflabor vornehmen lassen, wo man auch die Handhabung erlernt.
Bei der Schlafapnoe kommt es aufgrund des nächtlichen Sauerstoffmangels in der Lunge zu Gefäßverengungen und weiter zu einer Erhöhung des pulmonalen Widerstands, die zu einer rechtsseitigen Herzvergrößerung bzw. -schwäche führt.
In der Anfangsphase hat der Betroffene einen schnellen Herzschlag, leidet bei Belastung unter Luftnot, später auch in der Ruhephase. Im Endstadium vergrößert sich die Leber und in den Beinen sammelt sich Wasser an (Beinödeme).
Die meisten Betroffenen, fast 80 Prozent, sind übergewichtig, so dass eine Gewichtsreduzierung angebracht ist. Weiterhin sollte man vor dem Schlafengehen auf schwerverdauliche Speisen sowie übermäßigen Alkoholkonsum verzichten.
Auf regelmäßige und ausreichenden Schlafzeiten sollte man ebenfalls achten und möglichst beim Schlafen die Seitenlage einnehmen.
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