Typhus ist eine schwere Infektionskrankheit, die hauptsächlich in Entwicklungsländern auftritt. Sie wird durch Salmonellen verursacht und äußert sich mit Fieber und Durchfall.
Man unterscheidet zwischen zwei Typhusarten: Bauchtyphus (Typhus abdominalis) und Paratyphus, der in seinem Verlauf dem Bauchtyphus ähnlich, aber nicht so schwer ist.
Wenn Typhus nicht behandelt wird, kann diese Krankheit auch tödlich sein. In Deutschland tritt diese Krankheit selten auf, meistens wird sie von Reisenden aus den betroffenen Ländern, wie beispielsweise Indien, eingeschleppt. Pro Jahr erkranken in Deutschland zwischen 50 und 100 Menschen. Es gibt auch die Möglichkeit einer oralen Schutzimpfung, die vor Auslandsreisen in die Risikoländer empfohlen wird. Typhus ist eine meldepflichtige Krankheit.
Typhus wird durch Salmonellen übertragen. Es gibt drei verschiedene Typhusarten. Typhus A wird durch die Salmonella paratyphi, Typhus B durch Salmonella schottmuelleri und Typhus C durch Salmonella hirschfeldii verursacht.
Typhus A und C kommen nur in tropischen und subtropischen Ländern vor, wohingegen Typhus B auch in Europa auftreten kann, aber der Krankheitsverlauf ist nicht so schwerwiegend wie bei den beiden Erstgenannten.
Die eigentliche Übertragung der Erreger erfolgt über das Trinken von verunreinigtem Wasser bzw. die Nahrungsaufnahme. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch geschieht äußerst selten.
Je nachdem um welchen Typhus es sich handelt, treten unterschiedliche Merkmale auf.
Beim Bauchtyphus treten in der ersten Krankheitswoche Kopfschmerzen, Mattigkeit und leichtes Frösteln auf, danach kommt sehr hohes Fieber hinzu (39-41 Grad Celsius), wenn keine medikamentöse Behandlung erfolgt. Die Zunge ist hochrot, mann spricht von der typischen Typhuszunge. Es tritt eine Vergrößerung von Milz und Leber ein.
Danach zeigt der Typhus sich in einem Hautausschlag, der den ganzen Körper, selten die Glieder, überzieht. Erst in der dritten Krankheitswoche kommt es dann zu den typischen Durchfallerscheinungen, die erbsbreiförmig sind und es können sich Bewusstseinsstörungen zeigen. Erst nach vier Wochen sinkt das Fieber und die Erholungsphase beginnt.
Beim Paratyphus sind die Symptome ähnlich, aber nicht so ausgeprägt, wobei sich die Beschwerden auf den Magen-Darm beziehen. Es treten bei leichtem Fieber, Übelkeit mit Erbrechen sowie Durchfälle und Bauchschmerzen auf.
Treten nach Reisen in tropische oder subtropische Länder grippeähnliche Beschwerden auf, kann es sich unter Umständen um Typhus handeln.
Innerhalb der ersten Erkrankungstage kann man die Typhuserreger noch im Stuhl feststellen. Danach können die Erreger im Blut nachgewiesen werden. Nach der zweiten Krankheitswoche sind die Typhussalmonellen wieder im Stuhl nachweisbar.
Typhus bzw. Paratyphus sind schwere Infektionskrankheiten, die sofort mit Antibiotika behandelt werden müssen. Zusätzlich ist bei der Therapie auf eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Weiterhin werden die Patienten isoliert und eine regelmäßige Desinfektion der Wäsche und Ausscheidungen erfolgt.
Bei einigen Betroffenen können sich die Krankheitserreger im Körper, meistens in der Gallenblase bei Patienten mit Gallensteinen, ansiedeln, so dass diese immer wieder Bakterien im Stuhl ausscheiden. Hier spricht man dann von Dauerausscheidern, die somit verstärkte Krankheitsüberträger darstellen. Man erwägt bei diesen Betroffenen dann eine Entfernung der Gallenblase.
Nach der Ansteckung beginnt Typhus in der ersten Woche mit leichtem Fieber, Übelkeit mit Erbrechen sowie allgemeiner Mattigkeit und Kopfschmerzen.
Beim Paratyphus kommen noch Durchfallerscheinungen dazu, die beim Bauchtyphus erst später zu erbsbreiförmigem Durchfall werden.
Ab der zweiten Woche steigt das Fieber beim Bauchtyphus stark an und es zeigt sich ein grauweißer Belag auf der Zungenmitte, so dass die Ränder und die Zungenspitze hochrot erscheinen. Man spricht dann von der typischen Typhuszunge.
Es kommt anschließend zu einem Hautausschlag der den ganzen Körper außer den Gliedmaßen betrifft. Erst in der dritten Krankheitswoche kommt es zu den vorgenannten erbsbreiförmigen Durchfällen. Ab der vierten Woche sinkt das Fieber und es schließt sich eine längere Erholungsphase an.
Dieser Verlauf ändert sich aber, wenn rechtzeitig Medikamente in Form von Antibiotika eingenommen werden.
Gegen Typhus kann man mit einer oralen Schutzimpfung (Schluckimpfung) vorbeugen, die vor allem bei Reisen in tropische oder subtropische Länder empfohlen wird. Der Schutz besteht dann für ein Jahr und bei einer Ansteckung verläuft die Krankheit nicht so schwer. Es gibt auch noch die Möglichkeit, die Impfstoffe zu injizieren, wodurch sich der Schutz auf drei Jahre ausdehnt. Bei Paratyphus ist die Impfung wirkungslos.
Grundsätzlich sollte man beim Reisen in Risikogebiete immer auf die Hygiene achten. Weiterhin nur abgekochtes Wasser trinken, Salate und ungeschältes Obst vermeiden. Hilfreich sind auch säurehaltige Getränke, wie Zitronensäfte und Cola, weil die Typhussalmonellen im Magen die Säure nicht überstehen.
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