In Deutschland ist bei den Krebserkrankungen der Darmkrebs bei den Männern die zweithäufigste Krebserkrankung, nach der Lungenkrebserkrankung. Bei den Frauen liegt die Darmkrebserkrankung an dritter Stelle.
Es handelt sich hierbei um bösartige Schleimhautwucherungen im Darm bzw. Dickdarm, Mastdarm oder im Anusbereich.
Im Grunde kann der Krebs im gesamten Darmbereich auftreten, aber im Dünndarm sind Krebserkrankungen selten, meistens treten sie im Dickdarm, im Mast- oder Enddarm auf.
Als Ursache für eine Darmkrebserkrankung sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend, so ist das Risiko der Erkrankung auch erblich bedingt, wobei das Risiko zu erkranken um ein zwei- oder dreifaches höher ist, wenn Familienmitglieder des ersten Grades (Eltern oder Geschwister) erkrankt sind (waren).
Der Darmkrebs (kolorektales Karzinom) entsteht aus einer Art von Darmpolypen, d.h. Ausstülpungen der Schleimhaut.
Von Darmkrebs sind auch häufig Menschen betroffen, die über viele Jahre hinweg an chronischen Darmentzündungen leiden. Hierzu zählen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, die beide ähnlich bei den Symptomen und den Komplikationen sind.
Zu einem erhöhten Risiko führen auch Bewegungsmangel, Nikotin oder Alkohol sowie Übergewicht. Auch spielt die gesamte Ernährung eine wichtige Rolle, wobei zuviel Fett und wenig Ballaststoffe sowie stark gesalzenes, gepökeltes oder geräuchertes Fleisch die Entstehung von Darmkrebs fördern können.
Darmkrebs, der am häufigsten im Mastdarm vorkommt, verursacht am Anfang vor allem
Zudem kommen noch
hinzu.
Manch einer, der an Hämorrhoiden leidet, bei denen es manchmal zu Blutungen kommt, glaubt an Darmkrebs erkrankt zu sein. Spätestens, wenn das Blut im Stuhl andauert und auch der allgemeine Körperzustand, verbunden mit Gewichtsverlust, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, sich verschlechtert, sollte man den Arzt aufsuchen. Größere Tumore im Darm können auch Schmerzen bereiten.
Für das Erkennen von Darmkrebs gibt es unterschiedliche Untersuchungsmethoden. Da ein Großteil der Darmkrebserkarnkungen im Enddarm zu finden ist, kann der Arzt diese mit Hilfe einer schmerz- und risikolosen Tastuntersuchung feststellen.
Wenn die Krebserkrankung tiefer liegt, so wird eine Enddarmspiegelung (Rektoskopie) gemacht. Für eine Untersuchung des gesamten Dickdarms muss eine komplette Darmspiegelung (Koloskopie) gemacht werden. Der betroffene Patient muss hierbei den gesamten Darm entleeren. Bei der Koloskopie werden bei krebsverdächten Stellen Gewebeproben entnommen (Biopsie) und diese mikroskopisch untersucht.
Als weiteres Hilfsmittel für die Diagnose gibt es noch eine spezielle Röntgenuntersuchung.
Wenn eine Krebserkrankung festgestellt wurde, müssen noch weitergehende Untersuchungen gemacht werden, um die Größe und Ausweitung der Erkrankung festzustellen, zum Beispiel Ultraschalluntersuchungen oder Computertomographie.
Mittels einer Blutuntersuchung wird das sogenannte CEA (Carcinoembryonales Antigen), ein Tumormarker, bestimmt. Dies ist für die Prognose und den weiteren Verlauf der Krankheit von Bedeutung.
Die Behandlung hängt immer vom Stadium der Erkrankung ab. So ist es im günstigsten Fall möglich, im Rahmen einer Darmspiegelung einzelne entartete Polypen zu entfernen.
Aber meistens lautet die Therapie Operation, d.h. der kranke Teil des Darm muss entfernt werden. Dabei ist es aber auch manchmal nötig den Darmausgang für einige Zeit oder aber auch dauerhaft zu verlegen (künstlicher Darmausgang - Stoma).
Vor oder auch nach einer Operation werden Strahlentherapie und/oder Chemotherapie durchgeführt, um die Metastasen zu behandeln.
Je nach Fortschritt der Erkrankung bestehen Überlebenschancen auch über fünf Jahre hinweg nach einer Operation. Bei einem Drittel der Betroffenen aber treten nach einer erfolgreichen Operation in anderen Organen sogenannte Tochtergeschwülste auf, meistenteils in der Leber. Der größte Anteil (fast 80 Prozent) dieser Rückfall-Erkrankungen (Rezidive) tritt schon nach zwei Jahren auf, nach fünf Jahren treten sie praktisch nicht mehr auf.
Die Chancen des Überlebens hängen somit verstärkt vom Stadium des Tumors ab, wobei die höchste Wahrscheinlichkeit auch nach fünf Jahren zu leben bei 77 Prozent liegt, wenn zwar die äußere Darmwand durchbrochen ist, aber keine Metastasen vorhanden sind. Sind die Lymphknoten betroffen ohne eines Durchbruchs der Darmwand, so liegen die Chancen noch bei 56 Prozent, sind aber beide Fälle eingetreten so sinken sie auf nur noch 26 Prozent.
Ist auch noch die Leber befallen, verschlechtert sich die Situation merklich, doch besteht auch hier noch ein gewisser Grad der Hoffnung, wenn nicht andere Organe mit betroffen sind. Man kann dann die Lebermetastase operativ entfernen und wenn der eigentliche Tumor im Becken komplett entfernt wurde und keine weiteren Metastasen zu finden sind, besteht eine Hoffnung auf Heilung.
Darmkrebs ist häufiger in den westlichen Industrieländern zu finden, als in anderen Ländern, da die Darmkrebserkrankung auch wesentlich von den Lebensgewohnheiten abhängt. Deshalb sind als vorbeugende Maßnahmen eine
zu empfehlen.
Zusätzlich sind ab dem 50. Lebensjahr bestimmte Vorsorgeuntersuchungen angeraten. Dabei ist eine jährliche Blutuntersuchung auf Blut im Stuhl (Hämocculttest) für Patienten, die keine Darmspiegelung wollen, notwendig. Ein Darmspiegelung (Koloskopie) sollte bei Personen, bei denen kein Befund festgestellt wurde, wenigstens alle zehn Jahre durchgeführt werden. Eine Enddarmspiegelung (Rektoskopie) wird im Fünf-Jahres-Rhytmus gemacht.
Wenn Blut im Stuhl festgestellt wird, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, damit eine schwerwiegende Erkrankung ausgeschlossen werden kann. Oftmals handelt es sich nur um Hämorrhoiden. Auch bei Veränderungen der Art und Häufigkeit des Stuhlgangs ist ein Arzt zu befragen.
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