Bei der Migräne handelt es sich um einen periodisch wiederkehrenden einseitigen Kopfschmerz. Ein Migräneanfall dauert unbehandelt meist mehrere Stunden an. Zusätzlich stellen sich auch Übelkeit und Erbrechen ein, der Betroffene ist dabei licht- und lärmempfindlich.
In Deutschland sind etwa 10 Millionen Menschen von Migräne betroffen, wobei der größte Anteil bei Frauen im mittleren Alter liegt. Die Migräne ist somit eine der häufigsten Krankheiten und wird oftmals durch Schlafmangel, Stress und hormonelle Einflüsse ausgelöst. Auch können bestimmte Nahrungsmittel dafür verantwortlich sein.
Die genauen Ursachen von Migräne sind noch nicht bekannt, doch scheinen erblich bedingte Faktoren mit eine Rolle zu spielen, da häufig mehrere Familienmitglieder darunter leiden.
Wissenschaftler gehen zusätzlich davon aus, dass ein bestimmter Botenstoff, ein sogenannter Neurotransmitter, dafür verantwortlich ist. Diese Botenstoffe befinden sich in den Nervenzellen und leiten Signale an die verschiedenen Organe wie beispielsweise Herz, Magen-Darm und Blutgefäße weiter. Einer dieser Botenstoffe ist das Serotonin und eine Störung des Serotonin-Gleichgewichts im Gehirn kann die Ursache sein.
Verschiedene Faktoren können einen Migräneanfall auslösen, so zum Beispiel
Bei manchen Betroffenen können auch bestimmte Nahrungsmittel ein Faktor sein.
Es gibt zwei Hauptarten von Migräne. Bei der ersten spricht man von der Migräne ohne Aura, die man auch als "einfache" Migräne bezeichnet. Diese Migräne-Art tritt am häufigsten auf und äußert sich in einseitigen, pulsierenden Kopfschmerzen, die allmählich immer mehr zunehmen. Sie dauern zwischen vier Stunden bis zu drei Tagen und häufig sind als Begleitumstände Übelkeit und Erbrechen anzutreffen. Der Betroffene reagiert empfindlich auf Licht und Lärm, so dass er meistens abgedunkelte Räume bevorzugt.
Bei der zweiten Art von Migräne, Migräne mit Aura, kommen zu den oben genannten Symptomen noch neurologische Symptome hinzu, beispielsweise
Bei den Sehstörungen berichten Betroffene von farbigen Lichtblitzen, schwarzen Löchern im Gesichtsfeld oder auch von Zick-Zack-Linien, was zum Teil bis zu 30 Minuten andauert.
Migräne lässt sich mittels Laboruntersuchungen leider nicht feststellen. Vielmehr sind ausführliche Beschreibungen der Krankengeschichte (Anamese) wichtig. Zusätzlich werden neurologische Untersuchungen gemacht.
Dopplersonographie und EEG dienen dazu, eventuelle andere Krankheiten auszuschließen. Eine Kernspinntomographie (MRT) wird dann gemacht, wenn bei der neurologischen Untersuchung Auffälligkeiten festgestellt wurden oder wenn die Migräneanfälle erst nach dem 40. Lebensjahr aufgetreten sind beziehungsweise eine Steigerung der Anfälle zu verzeichnen ist.
Migräne selbst ist nicht heilbar, aber durch bestimmte Therapien, die aus einer Kombination aus Medikamenten und nicht-medikamentösen Maßnahmen bestehen, kann man die Symptome lindern.
Bei einem Migräneanfall ist es wichtig, sich in einem möglichst ruhigen, abgedunktelten Raum aufzuhalten. Dabei können kalte Umschläge und auch autogenes Training zur Entspannung helfen.
Bei einer leichten bis mittleren Migräne empfiehlt es sich zuerst ein Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen einzunehmen, ein sogenanntes Antiemetikum. Danach helfen leichte Schmerzmittel wie beispielsweise ASS (Acetylsalicylsäure), Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen, die man in ausreichend hoher Dosierung einnimmt. Im Zweifelsfall ist immer der Arzt oder Apotheker zu fragen.
Handelt es sich um einen schweren Migräneanfall, werden mittlerweile Triptane eingesetzt, die besonders wirksam am Anfang der Kopfschmerzphase wirken. Die Triptane sind Wirkstoffe mit der gleichen Wirkungsweise wie das körpereigene Serotonin.
Das Medikament darf aber nicht in der zweiten Phase, in der die Aurasymptome auftreten, eingenommen werden. Weiterhin ist es nicht für Patienten mit Herzerkrankungen, hohem Blutdruck, Leber- und Nierenschäden und nach einem Schlaganfall geeignet. Grundsätzlich gilt auch hier zuerst einen Arzt aufzusuchen, da die Triptane, mit Ausnahme des Naratriptan, verschreibungspflichtig sind.
Die Migräne verläuft normalerweise in vier Phasen.
Migräne kann regelmäßig auftreten, aber auch für einen längeren Zeitraum ausbleiben.
Außer einer medikamentösen Vorsorge, auch in den migränefreien Zeiten, gibt es keine verbindliche Empfehlungen. Da aber Migränepatienten häufig unter Stress leiden, ist es sinnvoll Entspannungsübungen zu machen und auf die Ess-, Schlaf- und Lebensgewohnheiten zu achten. Auch sollten Migränepatienten Nikotin meiden und sich viel bewegen, wobei besonders Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren und Joggen zu empfehlen sind.
Wenn die eigenen Maßnahmen nicht helfen, kann man auch mit Hilfe eines Arztes eine medikamentöse Prophylaxe erwägen. Diese kann dann die Häufigkeit und Schwere der Migräneanfälle positiv beeinflussen. Zu diesen Medikamenten gehören u.a. Betablocker, Kalziumantagonisten, Topiramat und Valproinsäure. Auch sind Pestwurzextrakte und Vitamin B2 als Vorbeugepräparate möglich.
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