Die rheumatoide Arthritis, die der Volksmund einfach als Rheuma bezeichnet, ist eine Gelenkentzündung, verbunden mit anhaltenden Schmerzen.
Sie wird durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems hervorgerufen und kann ohne medikamentöse Behandlung die Gelenke zerstören.
Bis heute kann man noch nicht sagen, welche Ursachen zu einer rheumatoiden Arthritis führen. Man vermutet aber unter anderem eine genetische Veranlagung, denn das Risiko der Erkrankung liegt höher, wenn bereits Rheumaerkrankungen in der Familie auftraten.
Als Auslöser können auch Umwelteinflüsse verantwortlich sein.
In der Anfangsphase der Erkrankung machen sich
bemerkbar, so dass man zu diesem Zeitpunkt leider keine direkte Diagnose stellen kann.
Erst im Laufe der Zeit äußert sich die rheumatoide Arthritis durch Gelenkschmerzen, die nachts oder morgens auftreten. Weiterhin macht sich eine Morgensteifigkeit, die länger als 15 Minuten anhält, bemerkbar. Auch schwellen die Gelenke an, es tritt eine Rötung auf und die Gelenke schmerzen.
Die Gelenkentzündungen beginnen zuerst an den kleinen Fingergelenken und setzen sich im Verlauf der Krankheit an den anderen Gelenken der Hände fort. Im fortgeschrittenen Stadium zeigen sich noch weitere Zeichen, wie z.B. gummiartige Knoten, auch Rheumaknoten genannt.
Im Frühstadium ist eine Diagnose immer noch sehr schwierig. Wenn in der Familie eine rheumatoide Arthrits auftrat, liegt der Verdacht aber nahe, auch daran erkrankt zu sein. Als Frühwarnsymptome gelten die Morgensteifigkeit und Durchblutungsstörungen in den Händen.
Durch gezielte Blutuntersuchungen lässt sich die Diagnose stellen, wie z.B. C-Reaktives Protein (CRP), Blutsenkungsgeschwindigkeit, Hämoglobinwert und der Nachweis des Rheumafaktors.
Weiterhin sollte zur Absicherung eine Bestimmung der Antikörper gegen Citrullin (CCP-Antikörper) gemacht werden, die schon sehr früh im Krankheitsverlauf erkennbar sind.
Röntgenaufnahmen der Hände und Füße eignen sich um frühzeitig typische Veränderungen zu erkennen. Andere Methoden sind die Kernspintomographie, die Sonographie und Szintigraphie, die entzündliche Veränderungen in den Gelenken noch früher zeigen.
Da die genaue Ursache der rheumatoiden Arthritis noch nicht bekannt ist, lässt sich diese Krankheit nicht im Vorfeld behandeln. Man kann deshalb nur das Fortschreiten dieser Krankheit hinauszögern, wenn man sie rechtzeitig erkennt und mit Medikamenten behandelt. Dabei wird das fehlgeleitete Immunsystem durch Basismedikamente beeinflusst. Zusätzlich werden gegen die Entzündungen und Schmerzen Medikamente eingesetzt. Man sollte sich aber an einen Spezialisten (Rheumatologen) wenden, weil nicht jedes Medikament für jeden Patienten geeignet ist.
Weiterhin gibt es die Physiotherapie, die für eine bessere Beweglichkeit, Schmerzlinderung und Vorbeugung von Fehlstellungen sorgt. In der Physiotherapie stehen folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung: Sporttherapie, Krankengymnastik, spezielle manuelle Therapie und Massagen. Weitere Behandlungen sind auch die Thermotherapie (Kälte- Wärmetherapie), Elektrotherapie und die Badetherapie, z.B. Sole- oder Schwefelbäder.
Bei schwierigen Fällen muss dann noch eine Ergotherapie, ein Training der Aktivitäten des täglichen Lebens, erfolgen.
Als letzte Therapie gibt es noch die operative Möglichkeit, bei der u.a. Gelenkflüssigkeit entfernt wird.
Ganz neu ist auch eine Strahlentherapie, die aber noch nicht sehr bekannt ist und nur spezielle Nuklearmediziner durchführen. Hierbei wird eine radioaktive Flüssigkeit in das Gelenk gespritzt, so dass die entzündeten Zellen abgetötet werden.
Die rheumatoide Arthritis verläuft bei jedem Patienten anders. Sie wird allmählich stärker, es gibt aber auch Phasen, wo keinerlei Beschwerden zu verzeichnen sind.
Auch nach Jahren kann man die Gelenkzerstörungen noch auf dem Röntgenbild erkennen.
Aufgrund der heutigen Arzneimittel kann man die Beschwerden bei vielen Patienten lindern, aber trotzdem besteht bei einigen die Gefahr zum Invaliden zu werden.
Vorbeugende Maßnahmen gegen eine rheumatoide Arthritis gibt es nicht. Grundsätzlich gilt, dass regelmäßige Bewegung, bei der die Gelenke gleichmäßig belastet werden, sinnvoll ist. Hierzu zählen vor allem Schwimmen, Fahrradfahren, tägliche Spaziergänge und Gymnastik.
Wichtig ist es auch, auf Frühwarnsymptome zu achten, wenn in der Familie Rheumaerkrankungen bekannt sind.
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