Tollwut ist eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die durch Viren ausgelöst wird.
Meistens erfolgt die Ansteckung durch einen Biss eines infizierten Tieres. In Deutschland sind jährlich ein bis drei Fälle zu verzeichnen, doch weltweit schätzt man die Zahl auf 40.000 bis 70.000 Todesfälle. In nur wenigen Ländern ist die Tollwut nicht vorhanden, so z.B. in England, Australien, Neuseeland und Japan.
Nach einer Ansteckung tritt aufgrund von Lähmungen der Tod ein, wenn keine ärztliche Behandlung (Impfung) erfolgt. Gefährdete Menschen wie Förster oder auch Tierärzte werden gegen Tollwut geimpft.
Durch einen Virus (Lyssavirus), ein sogenannter RNA-Virus, wird die Tollwut übertragen. Dies geschieht meistens durch einen Biss eines infizierten Tieres. Über die Nerven wandern die Viren in das Gehirn, wo sie sich weiter vermehren. Anschließend werden auch die Speicheldrüsen und die Bauchspeicheldrüse befallen.
Betroffen sind vor allem Hunde, Katzen, Füchse und Wölfe, wobei Pferde und Kühe zwar auch infiziert sein können, aber den Erreger nicht auf den Menschen übertragen.
Von den Menschen, die gebissenen wurden, erkranken 20 bis 50 Prozent. Die Inkubationszeit liegt bei drei bis zehn Wochen, kann aber auch kürzer sein.
Nur durch einen bloßen Kontakt kann der Tollwuterreger nicht durch die gesunde Haut dringen, zum Beispiel wenn man ein Tier nur streichelt oder mit dem Speichel in Kontakt kommt. Aber man sollte sich danach gründlich die Hände waschen.
Beim Menschen kann man die Symptome in drei Stadien einteilen:
Im Anfangsstadium (Vorläuferstadium) treten im Bissbereich Brennen und Schmerzen auf, zum häufigen Fieber kommen noch Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit hinzu.
Im zweiten Stadium, dem Akutstadium (Wutstadium), treten Krämpfe und Muskelzuckungen auf. Der Betroffene leidet unter Unruhe und Angstgefühlen sowie Schluckbeschwerden beim Trinken. Schon der geringste Reiz, alleine schon der Anblick eines Glases Wasser, führt zu Unruhe und Krämpfen.
Im Anschluss an das zweite Stadium fällt der Erkrankte in ein Koma und stirbt dann an Atemlähmung.
Das Feststellen der Tollwut erfolgt über den Nachweis des Virus im Speichel, in der Hirnflüssigkeit oder in den Haarfollikeln. Eine endgültige Bestätigung kann aber erst nach dem Tod des Erkrankten über das Hirngewebe erfolgen.
Die Tiere, die als Überträger in Frage kommen, werden amtsärztlich beobachtet und untersucht, wobei im Speichel des Tieres ein Antigennachweis gemacht werden kann. Aber auch hier kann erst nach dem Tod des Tieres eine endgültige Diagnose gestellt werden.
Nach einem Biss von einem tollwütigen Tier, muss die Wunde sofort gründlich gereinigt werden. Dies geschieht mit klarem Wasser, Seifen- oder Spülmittellösungen. Danach wird die Wunde mit Jod oder Alkohol desinfiziert.
Liegt der Verdacht nahe, dass es sich um ein tollwütiges Tier gehandelt hat, muss der Patient sofort in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wo er auf eine Intensivstation kommt. Dort wird dann eine aktive Impfung und die passive Immunisierung gegen Tollwut mit einem Immunglobulin durchgeführt. Zusätzlich wird auch noch gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) geimpft.
Sind bereits die ersten Anzeichen einer Tollwuterkrankung eingetreten (erstes Stadium), hilft auch eine Impfung nicht mehr, der Tod wird dann nach zirka sieben Tagen eintreten.
Die Tollwut verläuft, wenn sie nicht behandelt wird, in den drei oben unter "Symptome" dargestellten Stadien und kann im schlimmsten Fall zur Lähmung führen und tödlich enden.
Eine vorbeugende Impfung ist für bestimmte Berufsgruppen unerlässlich, beispielsweise für Förster, Tierärzte und Tierpfleger. Innerhalb weniger Wochen werden mehrere Impfungen durchgeführt, nach einem Jahr erfolgt eine Auffrischung und danach alle zwei bis fünf Jahre. Die Schutzimpfung hält bis zu fünf Jahre an.
Grundsätzlich sollte der Kontakt zu möglicherweise infizierten Hunden und Katzen gemieden werden, vor allem zu fremden Tieren. Dies gilt besonders für die tropischen und subtropischen Gebiete, wo vor allem Straßenhunde tollwutverdächtig sind.
Bei Kratz- oder Bisswunden sollte man sofort einen Arzt aufsuchen und auch mit der Impfung nicht zu lange warten.
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