Beim Schlaganfall (Apoplex) oder auch Hirnschlag handelt es sich um eine plötzliche Durchblutungsstörung (Ischämie) des Gehirns. Diese Störung kann durch einen Gefäßverschluss, was bei fast 80 Prozent der Betroffenen der Grund ist, oder auch durch eine Gehirnblutung hervorgerufen werden.
Meistens sind ältere Menschen davon betroffen, dennoch haben schätzungsweise fünf Prozent der Menschen, die jünger als 40 Jahre sind, schon einen Schlaganfall erlitten.
Es gibt drei verschiedene Gründe, die einen Schlaganfall auslösen. Erstens, was bei bis zu 50 Prozent der Betroffenen zutrifft, eine Gehirnarteriosklerose, d.h. ein Verschluss durch einen Thrombus. Zweitens ist eine Hirnembolie der Grund und drittens, was bei bis zu einem Viertel der Betroffenen der Fall ist, eine Gehirnblutung.
Bei der Gehirnarteriosklerose werden die Gefäße durch Plaques aus Fettablagerungen verschlossen. Besonders Menschen mit zu hohen Cholesterinwerten sind dabei gefährdet, so dass nachts, wenn der Blutdruck geringer ist, kleinere Verengungen der Gefäße für eine Unterversorgung mit Sauerstoff ausreichen.
Als Risikofaktoren gelten Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, Übergewicht und eben ein zu hoher Cholesterinwert.
Bei den Embolien werden die Gefäße durch Ansammlung von Zellen, die einen Pfropf bilden, verschlossen. Die Gehirnembolie kann durch Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehlern sowie Herzinfarkte ausgelöst werden.
Die Hirnblutung ist die schwerwiegendste Ursache und bei 80 Prozent der Betroffenen endet sie tödlich. Sie wird u.a. durch einen zu hohen Blutdruck, Blutgerinnungsstörungen oder Entzündungen der Blutgefäße verursacht.
Bei einem Schlaganfall treten, in Abhängigkeit davon in welchem Gehirnteil er auftritt, neurologische Ausfälle ein. So kommt es zu Sprachschwierigkeiten, halbseitigen Lähmungen und Schluckbeschwerden.
Aber je nach Stärke des Schlaganfalls sind oftmals keinerlei Beschwerden festzustellen, und es kommt auch zu einer Rückbildung der Durchblutungsstörung. Hierbei gibt es zwei verschiedene Arten: die TIA (transistorische ischämische Attacke) und PRIND (prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit).
Bei der ersten sind nur kurzfristige Ausfälle zu registrieren, die sich innerhalb von Minuten oder bis zu einem Tag wieder normalisieren. Bei der zweiten Möglichkeit halten die Ausfälle auch länger an, bilden sich aber wieder zurück.
Bei einem frischen Schlaganfall bleiben die neurologischen Schäden bestehen. Ein schwerer Schlaganfall führt zu einer Bewusstlosigkeit und kann auch tödlich sein.
Der Arzt wird im ersten Schritt die Vorgeschichte (Anamnese) bzw. die Risikofaktoren, des Patienten beurteilen. Anschließend erfolgen körperliche und neurologische Untersuchungen wie EKG, EEG und Blutuntersuchungen.
Für die genaue Diagnose stehen weiterhin Kopfuntersuchungen mittels CT (Computertomographie) und MRT (Kernspintomographie) zur Verfügung.
Außerdem sind die Möglichkeiten einer Ultraschalluntersuchung und der Dopplersonographie zu erwähnen, die die Gefäßverengungen feststellen, weshalb sie auch als Vorsorgeinstrument bei Risikopatienten benutzt werden.
Der Schlaganfall ist, auch wenn es sich um einen leichten Fall handelt, immer ein Notfall, der sofort behandelt werden muss. Wenn ein akuter Schlaganfall aufgetreten ist, muss man den eingetretenen Schaden versuchen zu begrenzen, Komplikationen und ein Wiederauftreten verhindern.
Bevor man Blutverdünnungsmedikamente einsetzt, muss eine Gehirnblutung ausgeschlossen werden, was über eines CT geschieht.
Bei einer größeren Hirnblutung muss operiert werden, kleinere werden lediglich überwacht. Ist ein Gefäßverschluss die Ursache, so wird man mit Medikamenten versuchen den Thrombus aufzulösen.
Wenn der Patient die kritischen Tage überstanden hat, sollte er zu einer Rehabilitation gehen, wo er die verlorenen Funktionen mit Hilfe von Therapeuten wieder erlernt, beispielsweise mit Sprach- und Ergotherapeuten.
Je nach Stärke des Schlaganfalls fallen die einzelnen Störungen unterschiedlich aus. Es können kaum merkliche Störungen auftreten bis hin zu einer dauernden Bettlegerichkeit mit Pflegebedürftigkeit.
Jeder dritte Schlaganfallpatient stirbt in Deutschland innerhalb eines Jahres. Bei den übrigen Betroffenen sind unterschiedliche Störungen wie halbseitige Lähmung, Sprach- und Sehschwierigkeiten sowie Koordinierungsstörungen zu beobachten.
Im Erwachsenenalter ist der Schlaganfall die häufigste Ursache für Behinderungen.
Durch das Vermeiden der einzelnen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, zu hoher Cholesterinwert und Blutzuckerspiegel beugt man einem Hirninfarkt (Schlaganfall) vor. Außerdem sollte man sich körperlich bewegen, Stress vermeiden und auf Nikotin verzichten.
Um einer Gehirnblutung vorzubeugen sollte man auf einen normalen Blutdruck achten.
Bei ersten Anzeichen, wie Schwindel, Augenflimmern und leichten Lähmungserscheinungen sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.
Nach einem überstandenen Schlaganfall ist es oftmals nötig permanent blutverdünnende Mittel, wie z.B. ASS, einzunehmen. Herzrhythmusstörungen sollten behandelt werden.
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