Parkinson Organisches Hirnleiden

Betroffene Hirnregion bei Parkinson
Betroffene Hirnregion bei Parkinson © Naeblys - www.fotolia.de

Eine der häufigsten organischen Hirnleiden ist die Schüttellähmung oder wissenschaftlich Parkinson-Krankheit. Ursachen dieser Krankheitserscheinung sind chronisch-degenerative Zellveränderungen im Stammhirn.

Parkinson tritt meistens erst ab einem Alter von 50 Jahren auf, häufiger bei Männern als bei Frauen. Der prominenteste an Parkinson Erkrankte ist der ehemalige Boxer und inzwischen verstorbene Muhammed Ali.

Bei der Krankheit handelt es sich um einen Verlust der dopaminhaltigen Nervenzellen, was zu einer Verlangsamung des Bewegungsablaufes führt. Die Betroffenen fallen dann durch das typische Zittern und Muskelsteifheit auf.

Man kann die Parkinson-Krankheit mittlerweile mit Medikamenten behandeln, wobei zusätzlich noch Ergo- oder Physiotherapien, sowie in manchen Fällen auch Logopädie eingesetzt werden. Grundsätzlich heilbar ist die Parkinson-Krankheit derzeit aber noch nicht.

Ursachen Ursachen von Parkinson

Röntgenaufnahmen des Gehirns
Röntgenaufnahmen des Gehirns © ZTS - www.fotolia.de

Die Ursache der Parkinson-Erkrankung liegt in einem Mangel bzw. Verlust von Dopamin im Gehirn. Dopamin wird im Mittelhirn in den schwarzen Substanzen (Substanzia nigra) produziert und bei der Erkrankung an Parkinson langsam zerstört, so dass die Produktion von Dopamin vermindert wird. Warum dies geschieht, ist aber noch nicht erforscht.

Eine erbliche Veranlagung ist zwar bekannt, aber das Risiko einer Weitervererbung ist relativ gering. Die Krankheit beginnt in diesen familiären Fällen aber meistens eher, d.h. schon vor dem 40. Lebensjahr.

Als Ursache kommen auch bestimmte Umwelteinflüsse infrage, beispielsweise Schwermetalle in Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Arzneimittel wie Neuroeleptika, Prokinetika und Lithium, die bei Magen-Darm-Krankheiten eingesetzt werden.

Symptome Symptome bei Parkinson

Betroffene leiden unter starken Bewegungsstörungen
Betroffene leiden unter starken Bewegungsstörungen © Robert Kneschke - www.fotolia.de

Die Parkinson-Erkrankung beginnt gewöhnlich ganz unmerklich und ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Oft bemerken die Angehörigen die Krankheit eher als der Betroffene selbst.

Das wichtigste Anzeichen einer Parkinson-Erkrankung ist die Bewegungsverarmung, die Akinese, bei der alle Bewegungen, bis auf das Sprechen, verlangsamt sind. Die Gesichtsmimik ist starr und der Betroffene geht schlurfend und vornübergebeut.

Als klassische Symptome gelten ferner

  • die Steifheit der Muskeln (Rigor),
  • das Zittern der Hände (Tremor) und
  • eine Unsicherheit beim Gehen und Stehen.

Im Anfangsstadium leidet der Betroffene auch unter Muskelschmerzen, so dass oftmals zuerst ein Orthopäde aufgesucht wird. Es machen sich dabei auch allgemeine Müdigkeit, Schweißausbrüche, Depressionen und eine innere Unruhe bemerkbar. Im weiteren Verlauf der Krankheit fallen dem Patienten auch feinmotorische Handgriffe schwerer, so dass beim Schreiben die Handschrift immer kleiner und unleserlicher wird.

Das Zittern der Hände nimmt im fortgeschritten Stadium der Krankheit zu, der Betroffene kann keine schnelle Bewegungen mehr machen, so dass ein plötzliches Losgehen oder Stehenbleiben nicht mehr möglich sind.

Auch kommt es oftmals zu einer Blasenschwäche und Verstopfungen sowie weiteren Störungen wie beispielsweise Seh-, Schluck- und Geruchsstörungen. Auch leiden viele Patienten an Depressionen und einige auch an Gedächtnisstörungen.

Im Spätstadium der Erkrankung kann es zu einer plötzlichen akinetischen Krise kommen, bei der der Betroffene plötzlich total bewegungsunfähig wird, so dass er weder sprechen oder schlucken kann. Hier ist ein sofortiger Krankenhausaufenthalt notwendig. Meistens tritt dieser Fall aber nur ein, wenn der Patient seine Medikamente nicht richtig einnimmt oder unter Flüssigkeitsmangel leidet.

Diagnose Feststellen von Parkinson

Ein L-Dopa-Test kann die Diagnose sichern
Ein L-Dopa-Test kann die Diagnose sichern © Kzenon - www.fotolia.de
Klassifikation nach ICD-10
  • G20: Primäres Parkinson-Syndrom
  • G20.0: Primäres Parkinson-Syndrom mit fehlender oder geringer Beeinträchtigung
  • G20.1: Primäres Parkinson-Syndrom mit mäßiger bis schwerer Beeinträchtigung
  • G20.2: Primäres Parkinson-Syndrom mit schwerster Beeinträchtigung
  • G20.3: Primäres Parkinson-Syndrom, nicht näher bezeichnet
  • G21: Sekundäres Parkinson-Syndrom
  • G21.0: Malignes Neuroleptika-Syndrom
  • G21.1: Sonstiges arzneimittelinduziertes Parkinson-Syndrom
  • G21.2: Parkinson-Syndrom durch sonstige exogene Agenzien
  • G21.3: Postenzephalitisches Parkinson-Syndrom
  • G21.4: Vaskuläres Parkinson-Syndrom
  • G21.8: Sonstiges sekundäres Parkinson-Syndrom
  • G21.9: Sekundäres Parkinson-Syndrom, nicht näher bezeichnet

Der Arzt stellt durch Befragung des Patienten und dessen Angehörigen, sowie Untersuchungen die Parkinson-Krankheit fest. Meistens werden noch Computertomographie- und Magnetresonanzuntersuchungen gemacht, damit andere Gehirnerkrankungen ausgeschlossen werden können. Aber meistens ist die Diagnose auf Parkinson sicher, wenn

  • neben der Bewegungsarmut (Akinese)
  • auch das typische Zittern (Tremor)
  • und die Steifigkeit (Rigor) auftreten.

Bei einer Frühdiagnose oder auch, wenn die Feststellung nicht eindeutig ist, können Laboruntersuchungen gemacht werden. Entweder ein sogenannter L-Dopa-Test, ein Test auf eine Vorstufe von Dopamin, oder ein Apomorphintest.

Therapie Behandlung von Parkinson

Zur Behandlung kommen verschiedene Medikamente in Betracht
Zur Behandlung kommen verschiedene Medikamente in Betracht © Syda Productions - www.fotolia.de

Da die Parkinson-Krankheit auf den jeweiligen Patienten abgestimmt behandelt werden muss, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die auch vom Alter des Betroffenen und dem Fortschritt der Krankheit abhängen.

Neben einer Krankengymnastik sowie einer Sprach- und Schlucktherapie gibt es auch die Behandlung mit Medikamenten. Dabei wird dem Patienten anstelle von reinem Dopamin eine Vorläufersubstanz, das L-Dopa, gegeben. Dopamin selber kann die sogenannte Blut-Hirn-Schranke nicht durchbrechen, so dass man eben diese Vorläufersubstanz nehmen muss, die dann im Gehirn zu Dopamin umgesetzt wird.

Weiterhin gibt es Medikamente, die den Abbau von Dopamin, oder auch von L-Dopa, hemmen oder auch stimulieren können.

Operation am Gehirn
Operation am Gehirn © Falk - www.fotolia.de

Bei Operationen am Gehirn werden bestimmte Hirnnerven durch elektrische Impulse stimuliert, vergleichbar wie bei einem Herzschrittmacher. Dabei lassen sich gute Ergebnisse im Bereich der Unbeweglichkeit und bei starkem Zittern erzielen. Diese Operationen werden allerdings nur in wenigen Zentren durchgeführt.

Als Ergänzung zu den verschiedenen Behandlungen sollte der einzelne Betroffene selber etwas unternehmen, zum Beispiel sich körperlich aktiv zu betätigen. Auch bei der Ernährung sollte man neben einer Ausgewogenheit vor allem darauf achten, dass man ausreichend Flüssigkeit, wenigstens zwei Liter täglich, zu sich nimmt.

Verlauf Verlauf von Parkinson

Besuch beim Orthopäden
Besuch beim Orthopäden © WavebreakmediaMicro - www.fotolia.de

Die Schüttellähmung (Parkinson) ist nicht mit ähnlichen symptomatischen Krankheitszeichen zu verwechseln. Das Leiden beginnt meistens ganz unmerklich, wobei der Betroffene über rheumatische Beschwerden klagt, so dass oft zuerst ein Orthopäde aufgesucht wird. Aber schon nach geraumer Zeit kommt es zu dem typischen Zittern und im weiteren Verlauf macht sich die Krankheit beim Schreiben und anderen Handtätigkeiten bemerkbar. Auch bewegt sich der Patient mit einem vornübergebeugten Kopf und Körper mit kleinen, schlurfenden Schritten vorwärts.

Die geistigen Fähigkeiten bleiben von der Krankheit ausgenommen, doch kommt es zu ernsten Störungen im Bereich des Willenslebens, zum Beispiel zu einer zunehmenden Gereiztheit.

Erst im weit fortgeschrittenen bzw. Endstadium ist der Patient pflegebedürftig.

Prävention Vorbeugen von Parkinson

Alter Mann mit Gehstock
Alter Mann mit Gehstock © nito - www.fotolia.de

Gegen Parkinson gibt es keine effektive Vorbeugung. Durch gezielte Behandlungen lässt sich zwar die Krankheit nicht heilen, der Krankheitsfortschritt kann aber verlangsamt und die Lebensqualität des Betroffenen gesteigert werden.

Für die Erkrankten sind Infektionen der Atemwege (Lungenentzündungen) oder ein schwerer Sturz häufig tödlich, weshalb man diese versuchen sollte zu vermeiden.

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