Diphtherie wird durch Bakterien ausgelöst und ist eine schwere meldepflichtige Infektionskrankheit. Sie wird durch eine Tröpfcheninfektion übertragen, also durch Niesen, Husten und Küssen, ist aber auch über eine Schmutz- und Schmierinfektion möglich, weil die Diphtheriebakterien ziemlich lange außerhalb des Organismus die krankmachenden Eigenschaften behalten.
Meistens tritt sie verstärkt in den Wintermonaten auf. Sie verbreitet sich oftmals epidemieartig, besonders in Ländern mit schlechten hygienischen Zuständen.
Diphtherie tritt meistens bei Säuglingen und Kleinkindern in den ersten zehn Monaten auf, aber auch ältere Kinder und Erwachsene können daran erkranken. In den meisten Fällen besteht nach einer überstandenen Diphtherie lebenslange Immunität.
Bei der Diphtherie befallen die Bakterien die Schleimhäute von Rachen, Mund und Kehlkopf und es wird ein starker Giftstoff gebildet, der das Gewebe schädigt. Über den Blutweg verteilt sich das Gift im gesamten Körper und führt somit zu lebensbedrohlichen Erkrankungen anderer Organe, was sogar tödlich enden kann.
In den westlichen Ländern kommt Diphtherie heute seltener vor, weil die Kinder im ersten Lebensjahr dagegen geimpft werden.
Diphtherie wird durch ein Bakterium, das Corynebacterium diphtheriae, ausgelöst. In den Schleimhäuten von Mund, Rachen und Kehlkopf wird ein Gift produziert, was der eigentliche Verursacher der Krankheit ist.
Die Bakterien werden meistens mittels einer Tröpfcheninfektion übertragen, d.h. durch Husten, Niesen oder Küssen. Diphtherie kann aber auch von Menschen übertragen werden, bei denen die Krankheit nicht zum Ausbruch kam.
Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit beträgt durchschnittlich zwei bis fünf Tage (Inkubationszeit).
Die Diphtherie fängt meistens mit Schluckbeschwerden, Fieber von bis zu 39°C und Halsschmerzen an. Am Hals sind die Lymphknoten geschwollen und auf den Mandeln und dem Rachen bildet sich ein graugelber Belag.
Ist die Nase befallen, so äußert sich die Diphtherie in einem blutig, eitrigen Schnupfen. Aus dem Mund kommt ein süßlicher Geruch, der auch in einigem Abstand schon riechen kann.
Wenn der Kehlkopf betroffen ist, so kommt ein bellender Husten und Heiserkeit dazu. Danach wird die Stimme immer leiser, danach sogar tonlos und das Kind leidet unter einer quälenden Atemnot, so dass Erstickungsgefahr besteht und dann spätestens ein Arzt zu Hilfe gerufen werden muss.
Aufgrund der geschilderten Symptome, hauptsächlich ist der süßliche Mundgeruch charakteristisch, kann der Arzt die Diphtherie feststellen.
Zur Sicherheit wird ein Rachenabstrich genommen, bei dem man zweifelsfrei die Bakterien und das Gift der Erreger nachweisen kann. Diese Untersuchung dauert aber in der Regel einige Tage, weshalb schon bei einem Verdacht auf Diphtherie mit der Behandlung begonnen wird.
Bei einer Mandelentzündung sollte man deshalb immer einen Arzt aufsuchen, damit der Verdacht auf eine Diphtherie-Erkrankung ausgeschlossen werden kann.
Zuerst muss der Erkrankte wegen der hohen Ansteckungsgefahr isoliert werden. Dann gibt man frühzeitig ein Diphtherieserum (Antitoxin), um das Fortschreiten der Beläge zu stoppen, damit die Erstickungsgefahr verhindert wird. Ein Antibiotikum wirkt nicht gegen das Gift, hilft aber gegen die Verbreitung der Bakterien.
Wenn die Therapie rechtzeitig erfolgte, so können schon nach einer Woche die Symptome abklingen. Vorsorglich sollten sich auch alle Kontaktpersonen untersuchen und sich gegebenenfalls impfen lassen.
Bei schweren Komplikationen - wenn es sich beispielsweise um eine Kehlkopfdiphtherie handelt, bei der durch eine Schleimhautschwellung der Luftröhre erhöhte Erstickungsgefahr besteht - muss der Betroffene durch eine künstliche Beatmung behandelt werden.
Die häufigste Form der Erkrankung ist die Rachendiphtherie, die mit einer entzündlichen Rötung und Schwellung der Gaumenmandeln beginnt. Man sieht einen grauweißen Belag und es macht sich ein süßlicher Mundgeruch bemerkbar. Zusätzlich kommt es zu Lymphdrüsenschwellungen am Hals.
Bei Säuglingen ist häufiger die Nasendiphtherie zu finden, bei der sich ein blutig, eitriger Schnupfen bildet. An den Naseneingängen findet man blutige Borken.
Als drittes gibt es noch die Kehlkopfdiphtherie, die sich in einem trockenen, bellenden Husten äußert. Zusätzlich wird die Stimme heiser, später tonlos und es kann zu einer Atemnot kommen, wobei durch die Diphtheriebeläge am Kehlkopf sogar Erstickungsgefahr besteht.
Die Diphtheriebakterien bilden ein Gift, was auch zu schweren Schäden am Herzmuskel führen kann. Weiterhin kann es zu Lähmungen der Schlundmuskulatur, der Augenmuskulaur und des Zwerchfells kommen.
Der wirksamste Schutz gegen eine Diphtherieerkrankung besteht durch die Schutzimpfung, die im Säuglingsalter gemacht werden sollte. Nach drei Jahren wird eine Wiederholung empfohlen.
Auch wenn die Schutzimpfung eine lebenslange Immunität gibt, so können auch geimpfte Menschen die Krankheitserreger tragen bzw. übertragen.
Wenn jemand schon an Diphtherie erkrankt ist, so wird der Betroffende in einer Klinik isoliert behandelt.
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